Salzburg – In Österreich wollen die Kabelnetzbetreiber ihr Angebot durch kostenlose und werbefreie Videos aus dem Archiv der Öffentlich-Rechtlichen wegen der starken Konkurrenz durch die Telekom attraktiver machen.
Auch in Österreich haben es die Kabelnetzbetreiber schwer: Denn die Telekom bietet Kabel-TV-Pakete mit Festnetz, Internet und Mobilfunk zu Dumpingpreisen an. Dagegen wollen sich die Betreiber der Kabelnetze mit neuen Geschäftsmodellen einen Mehrwert schaffen, u. a. mit Video-on-Demand-Angeboten. Das berichtet der Standard in seiner heutigen Online-Ausgabe.
Video-on-Demand sei „einer aus dem Strauß von Vorteilen des Digitalfernsehens, aber sicher ein ganz entscheidender“, so Matthias Krieb vom Schweizer Kabelmarktführer Cablecom bei den „Cable Days“ in Salzburg.
Zumindest Internetnutzer würden gerne auf archivierte Fernsehsendungen zurückgreifen. Das würden Zahlen von Hubert Nowak, dem Hauptabteilungsleiter in der ORF-Onlinedirektion beweisen. Demnach seien einzelne Sendungen bis zu 700 000 mal abgerufen worden.
Auf den Websiten der öffentlich-rechtlichen Sender gibt es die Videos gratis und werbefrei, denn „uns geht es vor allem darum, die klassischen öffentlich-rechtlichen Produktmarken zu stärken“, so Nowak laut Standard. Die Kabelnetzbetreiber wollen mit dem Filmmaterial aus dem Archiv des ORFs zukünftig Kapital übers Fernsehen schlagen. So gebe es für Fernsehkunden beim Schweizer Konkurrenten Swisscom bereits Fußballspiele über Video-on-Demand zu einem Franken (0,66 Euro).
Der Vorsitzende des Kabelfachverbands Günther Singer zufolge sind die Kabelnetzbetreiber laut Standard bereit für Video-on-Demand: „Aber solang wir keine brauchbaren Inhalte haben, macht es keinen Sinn, die technischen Plattformen weiterzuentwickeln“ und fordert, die Öffnung der ORF-Archive. Das soll bald kommen, beruhigte ORF-Mann Nowak, wie der Standard weiter berichtet. Nur könne er nicht sagen, wann es soweit sein werde.“[ar]
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