Köln – Die Sendung „Was ist los mit dem Zappelphilipp“ aus der WDR-Reihe „Quarks & Co“ wird diesen Freitag in Potsdam mit dem Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes 2008 ausgezeichnet.
Die Jury würdigt besonders die Teamleistung von „Quarks & Co“ für „die gelungene Umsetzung eines Themas, das noch immer von vielen Vorurteilen belegt ist.“ Stellvertretend für das gesamte Team wird WDR-Redakteur Wolfgang Lemme den Preis entgegennehmen.
Der Ärzteverband fördert mit dem Preis nach eigenen Angaben die mediale Thematisierung anspruchsvoller gesundheitspolitischer und medizinischer Inhalte. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, „dass die Beiträge in der Reihe ‚Quarks & Co‘ über Kinder mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivierungsstörung (ADHS), dem sogenannten ‚Zappelphilipp-Syndrom‘, sich zu einer gut komponierten Informationssendung fügen würden. Die straffe Gliederung, die dem Zuschauer gleich zu Beginn die Komplexität des Krankheitsbildes nahebringt“, mache neugierig.
„Quarks & Co“-Moderator Ranga Yogeshwar sieht das Problem „Zappelphilipp“ als „Ausdruck einer gesellschaftlichen Schieflage“. Die Kinder müssten in einer Umwelt funktionieren, die immer weniger Kindliches zulasse. Auch die Eltern empfänden einen enormen Druck, denn sie befürchteten, dass ihr Kind nicht in der Lage sei, die ihm gestellten Aufgaben zu bewältigen. Als vermeintliche Lösung erscheine dann oft der Griff zur Chemie. „‚Quarks & Co‘ möchte da eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe geben“, so Yogeshwar weiter.
Für „Quarks & Co“-Redaktionsleiter Thomas Hallet ist es „bei einem solchen Streitthema nicht einfach, den Erwartungen der Betroffenen gerecht zu werden und auch den Erkenntnissen der Medizin genügend Raum zu lassen. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir mit dieser Sendung im Experten-Urteil des Hartmannbundes so gut bestehen konnten.“
Der undotierte Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes wird 2008 zum 36. Mal verliehen. [cg]
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