Maybritt Illner diskutiert über „Bildungsrepublik Deutschland“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Wenn die Börsen krachen, das Finanzsystem wackelt, die Konjunktur schwächelt, und die Armut im Lande steigt, wenn es also schlecht geht in Deutschland, dann weist die ganze Republik verzweifelt auf den Rettungsring, unseren einzigen verbliebenen Rohstoff: Bildung.

Die Kanzlerin lädt zum Bildungsgipfel nach Elbflorenz, und landauf, landab wird wieder mal der altbekannte Forderungskatalog verlesen: Wir brauchen bessere Schulen, qualifiziertere Abschlüsse, mehr Elite-Universitäten und am besten keine Hauptschulen mehr. Wir brauchen die „Bildungsrepublik Deutschland“!

Doch auf wenigen Gebieten ist der Abstand zwischen Problemerkennung und Problemlösung seit Jahrzehnten so groß wie auf dem Bildungssektor. „Pisa“ lässt grüßen. Und unser Föderalismus spielt dabei eine ziemlich zentrale Rolle…“Maybrit Illner“ konzentriert sich in dieser Woche auf die gern sogenannten Problemschüler. Erschreckende Zahlen liegen auf dem Tisch: Mehr als 70 000 Jungen und Mädchen schaffen pro Jahr keinen Abschluss. Vier von zehn Jugendlichen ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss haben auch zweieinhalb Jahre nach Verlassen der Schule noch keinen Ausbildungsplatz. Lernschwache Jugendliche werden zunehmend nicht mehr in die Berufsausbildung integriert. Dies betrifft gerade auch Migrantenkinder, deren Anteil jährlich steigt – aber keineswegs nur sie. „Ein Drittel eines Jahrgangs“, sagt Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes, „hat keine Chance – und bald wird es die Hälfte eines Jahrgangs sein…“ Eine wichtige Ursache dafür ist die steigende Armut in Deutschland, auf die in dieser Woche auch noch einmal eine OECD-Studie aufmerksam gemacht hat.
 
Wie gerecht ist unser Schulsystem? Wer hat in Deutschland noch welche Aufstiegschancen? Wird Bildungspolitik immer mehr zum Ersatz für Sozialpolitik? Wird das Land der Dichter und Denker nach dem Dresdner „Bildungsgipfel“ wieder zur „Bildungsrepublik? Oder bleibt nach vielen schönen Worten alles beim Alten? Darüber diskutiert Maybrit Illner heute ab 22.30 Uhr im ZDF mit folgenden Gästen:
 
Annette Schavan (CDU), Bundesbildungsministerin
Henry Maske, die Henry Maske Stiftung „A Place for Kids“ unterstützt sozial benachteiligte und gefährdete Kinder und Jugendliche in Deutschland
Heinz Hilgers, Präsident Deutscher Kinderschutzbund, Bürgermeister der Stadt Dormagen
Helmut Hochschild, stellvertretender Seminarleiter für Lehrer Ausbildung, ehemaliger Interimsdirektor der Neuköllner Rütli-Schule
Randolf Rodenstock, Unternehmer, Mitglied des Aufsichtsrats der Rodenstock GmbH, Vize-Präsident BDA
Richard D. Precht, Philosoph und Autor u.a. „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“
Im Publikum: die 14-jährigen Hauptschülerinnen Julia Rolwes und Nadine Köhnlein. [mth]

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