„W wie Wissen“ begibt sich in die Tiefen des Ozeans

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München – In der kommenden Ausgabe des ARD-Wissensmagazins geht es um das Thema Bedrohter Ozean.

Im Reich der Grünen Riesen: Er ist ein Gigant, und so selten, dass ihn viele für ein Fabelwesen halten: der bis zu acht Meter lange Sägefisch. Die Säge dient nicht nur zum Zerhacken der Beute. In ihr befindet sich eine Art Sensor, mit dem der Sägefisch auch minimale elektromagnetische Ströme wie Muskelkontraktionen von im Sand vergrabenen Muscheln oder Krebsen erfasst. Mit langsam hin- und herschwingenden Kopfbewegungen sucht er systematisch den Boden ab – wie ein Schatzsucher mit einem Metalldetektor.

Der Biologe Stirling Peverell vom Fischerei-Department Queensland ist einer der führenden Experten weltweit für „Pristidae“, die Familie der Sägefische. Er will die Populationsstrukturen und die Verbreitung von Sägefischen untersuchen. Ein Pionier – denn bis heute ist noch nicht einmal geklärt, wie viele Sägefischarten es überhaupt gibt.
 
Rettung für die letzten Fische: Die Ausbeutung der Meere und der Artenschwund sind wesentlich dramatischer, als die offiziellen Zahlen zeigen. Der Grund: Tonnenweise Fisch wird bei jeder Fangfahrt wieder über Bord geworfen – sogenannter Beifang aus nicht marktfähigen Arten, zu kleinen Exemplaren oder Fischen, deren Fangquote schon erfüllt ist und deren Fang daher verboten ist. Kaum ein Fisch überlebt diese Prozedur. „Discard“, nach dem englischen Wort für „wegwerfen“, nennt sich diese Praxis.
 
Wissenschaftler möchten diese Praxis endlich stoppen: „Stopp Discard“ ist ein Feldversuch, bei dem einige Kutter in der Nordsee Netze mit größeren Maschen verwenden, so dass kleinere Fische entkommen können. So soll Beifang möglichst vermieden oder reduziert werden. „W wie Wissen“ hat nachgefragt: Kann der Artenschwund im Meer so gestoppt werden?
 
Die Welt in Zahlen: Fischers Fritz fischt frischen Fisch – im Meer ist das aber gar nicht mehr so einfach.Denn 75 Prozent aller Bestände gelten weltweit als überfischt. Die Welt in Zahlen wirft einen Blick auf die Fakten und auf den Lieblingsfisch der Deutschen: dem Fischstäbchen!
 
Die Öldetektive: Verklebte Vögel, Ölschlamm im Sand, Ölteppiche im Meer – dahinter stecken selten Schiffskatastrophen, sondern meist die illegale Verklappung von Altöl durch Schiffskapitäne. Küstenwache, Wasserschutzpolizei und Marine überwachen die Nordsee zwar aus der Luft und vom Wasser, doch eine lückenlose Kontrolle ist nicht möglich. Wenn sie Ölflecken auf dem Wassern entdecken, sind die Verursacher meist bereits über alle Berge. Doch in Sicherheit dürfen sich die Umweltsünder nicht wiegen, denn die Proben landen beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg-Sülldorf. „W wie Wissen“ berichtet, wie die Experten aus den entnommenen Öl-Proben den Verursacher der Verschmutzung aufspüren können.
 
Die Allianz der Tiere: Man weiß, dass Delfine eine eigene Sprache und ein sehr komplexes Sozialverhalten in der Gruppe haben und dass sie über ein hoch entwickeltes Ortungssystem verfügen. Doch immer wieder haben Forscher beobachtet, dass Delfine auch mit anderen Arten zu kommunizieren scheinen. Offensichtlich jagen sie gemeinsam mit Vögeln und Finn- oder Blauwalen. Es ist ein ausgefeiltes System und endet in so genannten „Bateballs“ -eine eng zusammengedrängte Ansammlung von Futterfischen, über die die Jäger gemeinsam herfallen. Wie verständigen sich die unterschiedlichen Arten? Forscher haben das vor den Azoren untersucht.
 
„W wie Wissen“ wird von Dennis Wilms moderiert und läuft diesen Sonntag um 17.03 Uhr im Ersten. [cg]

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