Kulturmagazin „aspekte“ präsentiert Beutekunst-Fund

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – 87 Gemälde aus dem Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges aus ihrem ostdeutschen Auslagerungsort Meißen verschwunden waren, sind im Kunstmuseum Simferopol auf der Krim wieder aufgetaucht.

„Aspekte“ hatte in der vergangenen Woche von der Aachener „Schattengalerie“ berichtet, in der das Suermondt-Ludwig-Museum in einer Sonderschau viele der über 270 im Krieg verschollenen Kunstwerke als Reproduktionen in Schwarz-Weiß präsentiert. Um so überraschender ist das jetzige Auftauchen eines Drittels dieser Kunstwerke im ukrainischen Simferopol, in einer Ausstellung, auf die ein deutscher Tourist zufällig bei seinem Krim-Urlaub stieß.

Die Exposition in Simferopol selbst klärt auf einer Informationstafel über die Herkunft der 87 Gemälde aus dem Aachener Suermondt-Ludwig-Museum auf. Danach hätten diese Gemälde über 60 Jahre lang nicht gezeigt werden dürfen, dem Museum sei jedoch 2007 von staatlicher Stelle gestattet worden, die Bilder öffentlich zu präsentieren.
 
„Eine unglaubliche Überraschung“, nennt Peter van den Brink, der Direktor des Suermondt-Ludwig-Museums, das Wiederauftauchen der Bilder. Im Einzelnen sei jedoch noch genau zu prüfen, ob tatsächlich jedes der 87 Gemälde aus Aachen stammten. „Viele Kunstwerke kommen ganz bestimmt aus Aachen, es ist aber nicht auszuschließen, dass das eine oder andere Bild aus anderen deutschen Museen stammt“, so van den Brink im „aspekte“-Interview.
 
Einige für Aachen besonders wichtige Kunstwerke – zum Beispiel Johann Hülsmanns „Musikalische Gesellschaft“ oder Pedro Orrentes` „Johannes der Täufer“ – hätten indes bereits anhand der „Schattengalerie“ des Museums als Werke der Aachener Sammlung identifiziert werden können. Jetzt komme es darauf an, den persönlichen Kontakt zum Kunstmuseum in Simferopol herzustellen, um sich vom gegenwärtigen Zustand der Bilder zu überzeugen. „Langfristig wollen wir unsere Bilder natürlich zurück, das ist klar“, so der Aachener Museumsdirektor.
 
Diese größte Beutekunst-Entdeckung der vergangenen Jahrzehnte stellt das
ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ in seiner aktuellen Sendung heute um 22.35 Uhr vor. [cg]

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