90elf: „Wir denken an die Übertragung ausgewählter UEFA-Cup-Partien“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Über das erste Vierteljahr des Fußballradios 90elf sprach DIGITAL FERNSEHEN mit Florian Fritsche, dem Geschäftsführer des Radios, Regiocast Digital.

Am 13. August startete das Fußballradio 90elf im Internet. Der Leipziger Betreiber Regiocast Digital ist zufrieden mit der Resonanz, erzählt Fritsche. Was die User der Website besonders schätzen und in welche Richtung das Projekt in Zukunft gehen soll, das verrät der Geschäftsführer im Gespräch.

DIGITAL FERNSEHEN: Herr Fritsche, wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung von 90elf im vergangenen Vierteljahr?
 
Florian Fritsche: Alles in allem sind wir sehr zufrieden. Aber ein Vierteljahr hört sich so lang an. Mir kommt es vor, als ob wir gestern erst an den Start gegangen sind, so rasant hat sich 90elf entwickelt.
 
Das fing an mit den über 200 000 Hörern am ersten Spieltag, die unsere Website schon fast in die Knie zwangen, bis hin zur Mail-Flut an Kooperationsanfragen, Glückwünschen und Ideen, die wir jetzt noch zum Teil abarbeiten. Ich glaube wir haben in den letzten Monaten gezeigt, welches Potential Fußball zum Hören bietet.
 
DF: 90elf ist in Berlin bereits über DVB-T zu empfangen. Gibt es Pläne, die terrestrische Ausstrahlung auch auf andere Regionen auszudehnen?
 
Fritsche: Grundsätzlich wollen wir gern auch in weiteren Regionen Deutschlands über DVB-T ausstrahlen. Wir sind hier aber von den technischen Voraussetzungen in den einzelnen Bundesländern abhängig, und die unterscheiden sich nun mal stark.
 
Im Übrigen sollte man DVB-H nicht aus dem Blick verlieren, denn bekannterweise ist das ja eigentlich der noch bessere Standard für die mobile Nutzung multimedialer Programme. Aber vielleicht erhält DVB-H nach dem Scheitern mit Mobile 3.0 ja noch eine zweite Chance, zu wünschen wäre es.
 
DF: Denken Sie auch über eine Einspeisung in den Web-TV- und Radiodienst Zattoo nach?
 
Fritsche: Zattoo ist ein absolut spannender Dienst, den wir genau beobachten. Derzeit planen wir aber nicht, uns dort zu integrieren. Wenn es aber unternehmerisch Sinn macht, dann ist das sicher eine Option für das kommende Jahr.
 
DF: Gibt es bereits Erhebungen, über die durchschnittliche Hörerzahl von 90elf? Wenn ja, wie viele Zuhörer interessieren sich für die Liveübertragung der Bundesliga-Spiele?
 
Fritsche: Mehrere Hunderttausend Hörer verfolgen die Bundesliga an den Spieltagen bei 90elf. Damit sind wir vollauf zufrieden und planen deshalb auch unsere Live-Übertragungen im Programm mit weiteren Highlights auszuweiten. Konkret denken wir beispielsweise an die Übertragung ausgewählter UEFA-Cup-Partien.
 
DF: Welche Programminhalte werden über die Internetseite besonders nachgefragt?
 
Fritsche: Besonders beliebt auf 90elf.de ist unsere  Rubrik „Was hörst’n grade?“. Wir fragen hier Fußball-Profis nach den Lieblingssongs auf ihrem iPod und zeigen so eine ganz neue, intimere Seite der Stars, oft auch als Video zum Anhören und Anschauen. Das ist echter multimedialer Mehrwert.
 
Außerdem steht natürlich der Content ganz oben, der uns als einziges Fußball-Audio-Medium in Deutschland auszeichnet: Die Analysen und Einschätzungen unserer Experten und die Vor- und Nachberichte unserer exzellenten Kommentatoren – alles als Audio-on-demand. 
 
Dahin werden wir die Website auch in Zukunft optimieren: Zu Beginn der Rückrunde wollen wir sie deutlich nutzerfreundlicher gestalten und noch stärker in Richtung nicht lineares Hören entwickeln.
 
DF: Welche Ziele haben Sie sich für das nächste halbe Jahr gesetzt?
 
Fritsche: Wir streben einen erfolgreichen Dreiklang aus Vermarktung, Programm und Website an. Bei der Vermarktung wollen wir mit neuen und innovativen Werbeformen wie individualisierbaren Pre-Roll-Spots zu jedem Spiel und spannenden Gesamtpaketen punkten. 
 
Im Bereich des Programms werden wir außerhalb der Liveberichterstattung Optimierungen vornehmen, die alle Erfahrungen aus den ersten Monaten aufgreifen und entsprechend eine noch bessere Akzeptanz bei den Hörern erreichen sollen. Hier gilt es, die erzielten Lerneffekte nach einer Hinspielserie nunmehr zügig in die praktische Produktarbeit umzusetzen.
 
Bei der Webseite wollen wir ab Februar den Beta-Status verlassen und eine verlässliche Quelle für „Fußball-Audio“ im Internet sein – mit dem gewohnt guten Live-Programm von 90elf, aber eben auch mit flexibel hörbaren und non-linearen Einzelfeatures.
 
DF: Herr Fritsche, vielen Dank für das Gespräch. [ar]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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14 Kommentare im Forum

  1. AW: 90elf: "Wir denken an die Übertragung ausgewählter UEFA-Cup-Partien" Was mich noch interessiert hätte wäre die Frage gewesen, ob 90Elf auch plant, bald mal über Satellit oder in einigen Regionen über UKW zu senden.
  2. AW: 90elf: "Wir denken an die Übertragung ausgewählter UEFA-Cup-Partien" Die Frage ob sie über UKW senden kann ich dir ganz klar mit nein beantworten. Da sie auschließlich die Rechte haben Bundesliga über den digitalen Verbreitungsweg zu übertragen. Die Rechte für die UKW Frequenzen liegen allein bei den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten.
  3. AW: 90elf: "Wir denken an die Übertragung ausgewählter UEFA-Cup-Partien" Wozu UKW? Gibt doch heute schon genug Geräte, die Webradio Streams abspielen können, Internetzugang reicht. Da muss ich mir wenigstens keine gedanken um ukw abdeckung und gebühren machen. Ich nutze zb ein Noxon iradio von terratec, um neben 90elf vor allem auch podcasts zu hören. Das große problem von 90elf ist deren player. Man müsste mal probieren, ob die streams auch mit dem noxon softwareplayer zu empfangen sind, wäre für viele leichter.
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