TV-Skandal in Belgien: Nackter Hitler wirbt für Berlin

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Brüssel – Ein belgischer TV-Sender versuchte sich in provokativer Wirkung. Die gelang mit einem Werbespot – die Reaktion der Zuschauer war aber eine andere, als erwartet, denn mit einer Hitler-Nummer löste der Sender einen Proteststurm aus.

Wie der Berliner Kurier berichtet, ließ ein Reisemagazin seinen Moderator als NS-Diktator vor einer Hakenkreuz-Fahne strippen. Um den Zuschauern Lust auf einen Besuch in Berlin zu machen, hat sich ein belgisches TVReisemagazin des öffentlichrechtlichen Senders VRT diesen fragwürdigen Gag einfallen lassen.
 
„Es schaltete Werbeanzeigen, in denen der Moderator als strippender Hitler zu sehen ist. Der Journalist posiert halb nackt vor einer Hakenkreuz-Fahne und zeigt den Hitlergruß“, schreibt das Blatt. Dazu steht auf Flämisch: Wenn du bei Google „Duitser“ (Deutscher) eingibst, ist Hitler das erste Bild, was kommt.
 
Darunter die Aufforderung: „Entdecke das echte Europa. Nicht die Klischees“ und ein Reisetipp für Berlin. Dem Blatt zufolge reagierte die jüdische Gemeinde in Belgien empört, sprach von „schamloser Banalisierung der Nazi-Ikonographie“. VRT zog die umstrittenen Anzeigen inzwischen zurück.
 
Erst kürzlich hatte derselbe TV-Kanal für Wirbel gesorgt, als er in einer Kochsendung das Leibgericht Hitlers (Forelle in Buttersoße) nachkochen wollte. Der Chefredakteur des jüdischen Magazins „Joods Actueel“ warf dem Fernsehkoch (30) daraufhin vor, er verharmlose Hitler als einfachen Mann des Volkes (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). „Dieser Koch ist offenbar nicht gut informiert über den Tod von sechs Millionen Juden durch den Holocaust“, so Michael Freilich. [mg]

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