„Folter in Stammheim?“ bei Eins Extra

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Saarbrücken – Eins Extra überträgt zum Thema RAF die Dokumentation „Folter in Stammheim?“.

Zu sehen ist die Sendung am 20. Dezember um 17.03 Uhr. Stuttgart-Stammheim am Morgen des 18. Oktober 1977. Ein Vollzugsbeamter schließt die Zellen im siebten Stock des Gefängnis-Hochhauses auf und macht eine Entdeckung, die Politik, Justiz, Presse und Öffentlichkeit jahrzehntelang beschäftigen wird: Andreas Baader liegt in einer Blutlache auf dem Zellenboden, Gudrun Ensslin hängt an einem Kabel am Gitter des Fensters, Jan-Carl Raspe quält sich schwer verletzt neben einer Pistole am Boden. Er stirbt wenig später auf der Intensivstation. Zwei Jahre zuvor hat sich schon eine weitere Inhaftierte aus der „Terroristen-Etage“ das Leben genommen: Ulrike Meinhof.

Für die „Republik im Ausnahmezustand“ ist es der Höhepunkt der Auseinandersetzung mit der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) und die „schwerste Krise des Rechtstaates seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland“, wie Kanzler Helmut Schmidt sagte. Im Frühjahr 1977 sind die Terroristen zu lebenslanger Haft verurteilt worden, seitdem rächen sich ihre Nachfolger am „faschistischen Staat“. Generalbundesanwalt Siegfried Buback wird vom „Kommando Ulrike Meinhof“ auf offener Straße ermordet, der Dresdner Bank-Chef Jürgen Ponto in seinem Haus erschossen.
 
Das „Kommando Siegfried Hausner“ hat den Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer ins „Volksgefängnis“ gesperrt, wo es ihn später erschießen wird. Wenige Stunden vor dem Selbstmord der Häftlinge stürmt die GSG 9 die „Landshut“ in Mogadischu und beendet eine Flugzeugentführung, mit der die Häftlinge von Stammheim „freigepresst“ werden sollten.
 
In 45 Minuten erzählt die Dokumentation die Geschichte des „Mythos Stammheim“ neu. Sie bricht mit dem Bild, das über Jahre entstanden ist und das sich bis heute gehalten hat: „Isolationshaft“ und „geistige Folter“ der RAF-Häftlinge. Anhand der Berichte des Vollzugsbeamten Horst Bubeck, seiner Notizen und Fotos rekonstruiert der Film den Alltag der RAF-Häftlinge, das Taktieren zwischen Öffentlichkeit, Politik und Justiz und stellt eine historische Epoche der Bundesrepublik in einen neuen Zusammenhang. [ar]

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  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

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