Ehemaliger Generalintendant fordert ORF-Neugründung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Medienexperten in Österreich fordern Reformen im ORF. Andere, wie der ehemalige ORF-Generalintendant, sehen den Sender „nicht mehr von innen reformierbar“.

Der ehemalige ORF-Generalintendant Gerd Bacher empfiehlt dem österreichischen Nachrichtenmagazin „profil“ zufolge eine „gesetzliche Neugründung“ des ORF und eine „Beendigung des Parteienregimes“.
 
„Der ORF ist heute wie vor der faktischen Neugründung 1967 nicht mehr von innen reformierbar“, erklärte Bacher. Das Kontrollgremium des öffentlich-rechtlichen Senders, der Stiftungsrat, sollte künftig „ausschließlich mit Fachleuten aus Kultur, Medien und Wirtschaft“ besetzt werden. Die frühere ORF-Generaldirektorin Monika Lindner will eine Beteiligung privater Investoren am ORF in einzelnen Sektoren nicht mehr ausschließen, sofern die Krise dazu führen sollte, dass der ORF „unfinanzierbar“ wird, erklärte sie gegenüber der Zeitung „Standard“.
 
Sparmaßnahmen des amtierenden ORF-Generaldirektors Alexander Wrabetz bewertet der Medienmanager Rudi Klausnitzer kritisch: „Einsparungen beim Personal sind dort gerechtfertigt, wo sie für ein zukunftssicherndes Konzept unumgänglich sind.“ Dies sei aber noch nicht erkennbar. Sein Rat für die ORF-Programmverantwortlichen: „Qualität statt Quote“.
 
Styria-Chef Horst Pirker erklärt dem Blatt dazu: „Ohne die notwendigen strategischen Klärungen sind Sparmaßnahmen Willkür, insbesondere dann, wenn man damit nicht gleich ganz oben beginnt.“ Medienmanager Hans Mahr fordert eine Rettung des ORF, da er „Teil der österreichischen Identität ist“ und dies auch bleiben sollte. [mg]

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