Comedy Central: „Die Abschaffung der Call-In-Sendungen begünstigt unsere Entwicklung“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Leipzig – Comedy Central zieht zum Jahresende eine positive Bilanz.

Im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN spricht Karola Bayr, Director Channel & Program Management von Comedy Central, über die Gründe für die gute Entwicklung, Neustarts 2009 und den Umzug zur Plattform Nick.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Frau Bayr, wie ist das Jahr 2008 für Comedy Central gelaufen?

Karola Bayr: Ich habe die Verantwortung für den Sender erst im Juli dieses Jahres übernommen und vor diesem Hintergrund kann ich bewerten, dass die Entwicklung von Comedy Central sehr zufriedenstellend ist. Wir hatten im November dieses Jahres nicht nur den erfolgreichsten Monat seit Senderstart, sondern konnten in diesem Monat auch die beste Woche mit 0,8 Prozent Marktanteil und im Oktober den besten Tag mit 1,1 Prozent Marktanteil verbuchen. Darüber hinaus war der Auftakt von „The Sarah Silverman Program“ mit einem Marktanteil von 1,3 Prozent der beste Serienstart seit dem Comedy Central Launch. Diese positive Entwicklung wird zum Teil auch von einer Entscheidung begünstigt, die wir im letzten Quartal getroffen haben: seit dem 1. Oktober gibt es keine Call-In-Sendungen mehr in unserem Programm.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Vor welchen schwierigen Situationen stand der Sender und wie konnten Sie diese bewältigen?
 
Karola Bayr: Seit Herbst dieses Jahres setzen wir erfolgreich ein horizontales Programmschema um. Insbesondere in der Primetime unterstützt diese Programmstruktur die Sehgewohnheiten unserer Zuschauer. Wir greifen bei diesen Planungsprozessen auf Erfahrungswerte im Austausch mit unserem Publikum zurück und setzen diese konstant um. Das gilt auch für die vertikale Ausrichtung des Schedules, der die Genre-Vielfalt berücksichtigt. Stand-Up-Comedy, deutsche Produktionen, ausgefallene Sketch-Comedy, Sitcoms oder Cartoons kreieren einen besonderen Programm-Mix, der alle Facetten von Comedy abdeckt und somit viele Interessen an diesem Unterhaltungsangebot bedient.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Wie sehen Ihre Pläne für 2009 aus? Welche Veränderungen wird es geben?
 
Karola Bayr: Zum Jahresbeginn steht direkt eine grundlegende Veränderung an: Ab dem 1. Januar 2009 wechselt Comedy Central auf die Frequenz von Nick und geht dann ab 20.15 Uhr nach dem Programm des Kindersenders auf Sendung. Das ist für Comedy Central eine tolle Ausgangssituation: wir verbessern durch den Switch unsere Reichweite und sind dann ab sofort in 32,8 Millionen aller deutschen Haushalte vertreten.

Nicht zuletzt bietet sich durch den äußerst erfolgreichen Slot von „Spongebob Schwammkopf“, von 19.45 Uhr bis 20.15 Uhr bei Nick, ein hervorragendes Lead-In in das Comedy-Central-Programm. Wir werden uns in der Prime- und Lateprimetime auf die Kernkompetenzen des Comedy-Central-Programms konzentrieren. Besonders erfreulich ist auch, dass wir „South Park“ ab dem kommenden Jahr in Deutschland exklusiv bei Comedy Central zeigen.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Welche Neustarts und Highlights wird es geben?
 
Karola Bayr: Im nächsten Jahr wird es wieder zahlreiche Programmhighlights bei Comedy Central geben. Am 21. Januar findet bei Comedy Central die Deutschlandpremiere der neuen „South Park“ Staffel statt. Außerdem freuen wir uns auf neue Staffeln von „Family Guy“ und „The Sarah Silverman Program“. „The Daily Show: Global Edition“ mit deutschen Untertiteln wird im kommenden Jahr ebenfalls mit neuen Folgen fortgesetzt.
 
Weitere Deutschlandpremieren gibt es mit neuen Staffeln von „Kenny Vs. Spenny“, „Ehe ist…“ oder der dritten Staffel von“It’s Always Sunny in Philadelphia“ im Februar zu sehen. In 2009 bringen wir auch „Comedy Inc.“ und einen weiteren „Comedy Central Roast“ nach Deutschland. Im Frühjahr planen wir „The Comedy Central Roast of Wiliam Shatner“ erstmals im deutschen Fernsehen auszustrahlen.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf beim Sender?
 
Karola Bayr: Wir haben mit dem Optimierungsprozess bei Comedy Central schon begonnen. Durch den Frequenzwechsel, der sich zwischen dem 15. Dezember und dem 1. Januar vollzieht, verbessern wir die Reichweite unseres Senders enorm. In diesem Zusammenhang werden wir auch unsere Bekanntheit steigern. Beide Punkte waren und sind für uns ein zentrales Anliegen. Außerdem werden wir im kommenden Jahr noch deutlicher internationale, durch das Viacom Netzwerk bedingte, Synergien nutzen.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Was können die Zuschauer zu Weihnachten und Silvester erwarten?
 
Karola Bayr: An beiden Feiertagen wird es kein gesondertes Feiertagsprogramm geben. In Hinblick auf den Frequenzwechsel möchten wir unserem Publikum den höchstmöglichen Wiedererkennungswert bieten, das gewährleisten wir u.a. durch eine stabile Programmstruktur, die unsere Zuschauer von dem alten Verbreitungsmodell gewohnt sind.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Frau Bayr, vielen Dank für das Gespräch. [mw]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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7 Kommentare im Forum

  1. AW: Comedy Central: "Die Abschaffung der Call-In-Sendungen begünstigt unsere Entwickl ...und die Abschaffung von Comedy Central würde der deutschen Medienlandschaft gut tun.....
  2. AW: Comedy Central: "Die Abschaffung der Call-In-Sendungen begünstigt unsere Entwickl Naja, das das Rauswerfen von Call-In Müll als positiv angesehen wird halte ich schon für einen ersten guten Schritt.
  3. AW: Comedy Central: "Die Abschaffung der Call-In-Sendungen begünstigt unsere Entwickl So erfolgreich kann ja CC nicht gewesen sein,wenn er nur noch Abends ab Januar Sendet.
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