Channel 4: Britische Regierung sucht nach Lösungen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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London – Die Regierung prüft verschiedene Optionen, um die finanzielle Krise beim britischen Sender Channel 4 zu lösen.

Eine Lösung könnte eine Privatisierung oder eine mögliche Anbindung an BBC Worldwide sein. Das berichtet die Online-Ausgabe der britischen Zeitung The Guardian. Ein mögliche Zusammenlegung zwischen Channel 4 und Channel 5 ist in den letzten Tagen immer wahrscheinlicher geworden. Denn der Eigentümer von Channel 5, die RTL Group, denkt laut The Guardian ernsthaft über die Idee nach, die zum ersten Mal vor vier Jahren aufgegriffen wurde. Ein Sprecher der RTL Group wollte dies gegenüber DIGITAL FERNSEHEN nicht kommentieren.

Es wird erwartet, dass Lord Carter, der neue Minister für Kommunikation, Technologie und Rundfunk, seine Vorschläge skizziert, wenn der Zwischenbericht seines „Digital Britain Panels“ Ende Januar veröffentlicht wird, berichtet The Guardian. Das geschieht laut Zeitung ungefähr zur selben Zeit, wenn der Medienregulierer Ofcom seine Empfehlungen für den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk bekannt gibt. Trotz der beiden Berichte, die getrennt veröffentlicht werden, sind die Empfehlungen erwartungsweise ähnlich ausgerichtet.
 
The Guardian zufolge wird Carters Bericht vier Möglichkeiten für die Zukunft von Channel 4 aufzeigen. Channel 4 befürchtet, bis 2012 wegen der sinkenden Werbeeinnahmen und der zunehmend wichtigen Rolle der digitalen Medien für die Industrie ein finanzielles Loch von 150 Millionen Euro im Etat zu haben.
 
Zu den Privatisierungsvorschlägen gehören laut Zeitung eine Fusion mit Channel Five, eine Anbindung an BBC oder eine weitere öffentliche Unterstützung, um das weitere Geschäft am Laufen zu halten. Die BBC hat sich bereits stark gegen die Idee einer Verbindung zwischen BBC Worldwide und Channel 4 gewährt, indem sie den Ministern mitteilte, dass der Kontrahent gar nichts mit an den Verhandlungstisch mitbringt und dass jede Fusion den europäischen Regulatorien nicht standhalten würde, so The Guardian.
 
Sir Michael Lyons, der Vorsitzende der BBC, habe letzte Woche öffentlich gesagt, das jeder Transfer von Kapital von BBC Worldwide an Channel 4 außerplanmäßig wäre. Es sei klar, dass die Regierung sich der der Argumentation von BBC nahe fühle.
 
Eine gänzliche Privatisierung von Channel 4 hat von mit den kommerziellen Sendern und der Ofcom, die ausdrücklich gegen diese Idee sind, eine ebenso starke Opposition erfahren. Die Tatsache, dass Channel 4 während des laufenden Wirtschaftsklimas lediglich rund 600 Millionen Euro erwirtschaften würde, spricht ebenfalls für eine Komplettveräußerung, berichtet The Guardian.
 
Channel 4 wurde von der Investmentbank NM Rothschild beraten, um mögliche finanzielle Lösungen einzuschätzen. Die Abteilungen Kultur, Medien und Sport wurden von der Investmentbank UBS beraten. Derweil hat BBC unterschrieben, von Goldman Sachs bezüglich der Zukunft von BBC Worldwide beraten zu werden. [ar]

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