KKR steht zu Pro Sieben und prüft Kapitalspritzen für Investments

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt/Main – Der Finanzinvestor KKR steht trotz der Wirtschaftskrise zu seinen Beteiligungen Pro Sieben Sat 1.

Der Einstieg bei den Unternehmen und die der Senderkette aufgeladene Schuldenlast seien keine Fehler, sagte KKR-Europa-Chef Johannes Huth der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wir stehen voll und ganz hinter unserer Strategie.“ Er stellte Kapitalspritzen für weitere krisengeplagte Unternehmen aus dem Portfolio in Aussicht: „Wenn es sinnvoll ist, ein Unternehmen mit frischem Geld auszustatten, dann machen wir das auch.“ Darüber berichtet die Nachrichenagentur Reuters.
 
Der zweite Pro Sieben-Hauptaktionär Permira, der zusammen mit KKR die Mehrheit besitzt, hatte hingegen Fehler bei dem Engagement eingeräumt. Als die beiden Finanzinvestoren die hohe Dividende durchsetzten, habe noch keine Weltrezession gedroht, sagte Permira-Manager Thomas Krenz im November. „Deshalb ist es aus heutiger Sicht richtig, zu fragen, ob man das nicht anders hätte machen sollen.“ Kleinaktionäre hatten den Investoren vorgeworfen, das Unternehmen zu plündern.
 
KKR-Manager Huth sagte, Pro Sieben Sat 1 könne die Zinsen für seine Schulden von rund vier Milliarden Euro leicht bezahlen und habe sich zum zweitgrößten Sender Europas entwickelt. „Wie intelligent dieser Schachzug war, wird sich in einigen Jahren erweisen. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.“
 
Das Münchener Unternehmen, das auf Betreiben von KKR und Permira 2007 deren Sender SBS Broadcasting übernahm, kämpft wegen der Werbeflaute mit Umsatzrückgängen. Der scheidende Vorstandschef Guillaume de Posch verabschiedete sich bereits von seiner Gewinnprognose für 2008 und verschärfte den Sparkurs.
 
Huth kündigte an, KKR werde sich stärker auf den Einstieg bei angeschlagenen Unternehmen und deren Sanierung konzentrieren. „Wir können Unternehmen mit Eigenkapital ausstatten, die von sich aus hoch verschuldet sind“, sagte der Europa-Chef. „Nach solchen Gelegenheiten schauen wir uns aktiv um, auch in Deutschland. Wir stehen als Investoren für notleidende Unternehmen bereit.“
 
Darauf haben sich bereits die kleineren Finanzinvestoren Aurelius und Arques aus Deutschland spezialisiert. Das Geschäftsmodell der Branchengrößen, Firmen mit geliehenem Kapital zu kaufen und ihnen die Schulden aufzubürden, läuft angesichts der Finanzkrise kaum noch.
 
Anders als einige Konkurrenten sieht Huth jedoch keine Probleme mit den eigenen Geldgebern: „Wir sprechen regelmäßig mit unseren Investoren, und von keinem einzigen habe ich bisher gehört, dass er den Verpflichtungen uns gegenüber nicht nachkommen will“, sagte er der Zeitung. „Wir verfügen nach wie vor über liquide Mittel in Milliardenhöhe.“
 
Permira hat seinen Investoren bereits angeboten, nur 60 Prozent der zugesagten Gelder abzurufen. Kreisen zufolge ist auch die Private-Equity-Gesellschaft zu Zugeständnissen an die Investoren bereit. [mg]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: KKR steht zu Pro Sieben und prüft Kapitalspritzen für Investments Völlig bedeutungslose Aussage. Völlig bedeutungslose Meldung. Wenn morgen KKR den Konzern loswerden will, dann ist der weg. Diese Meldung hat darauf überhaupt keinen Einfluß.
  2. AW: KKR steht zu Pro Sieben und prüft Kapitalspritzen für Investments und trotzdem sind KKR und Permira heuschrecken. Firmen kaufen und auspressen bis zum abwinken.
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