DDR-Fluchtgeschichten und „Elementarteilchen“ auf Eins Festival

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Stuttgart – Reale und fiktive Schicksale bilden die Höhepunkte des Eins-Festival-Programms Ende Januar.

Die Reihe „Faszination Freiheit“ erzählt DDR-Fluchtgeschichten und zeichnet die Bilder von damals unter anderem durch Interviews mit Beteiligten und Zeitzeugen detailgetreu nach. Den ersten Teil der Reihe zeigt Eins Festival am 28. Januar um 20.15 Uhr.
 
Spannung verspricht auch der Spielfilm „Elementarteilchen“. Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei Halbbrüder, die getrennt voneinander aufwuchsen und sich als Erwachsene wiedertreffen. Oskar Roehlers Verfilmung von Michel Houellebecqs Weltbestseller überzeugt durch die großartige Leistung der Darsteller Moritz Bleibtreu, Christian Ulmen, Franka Potente und Martina Gedeck.

„Faszination Freiheit – Spektakuläre Fluchtgeschichten“ (1/4), „Über die Ostsee in die Freiheit“, Ein Film von Uwe Kersken, Sendetermine: 28.01., 20.15 Uhr; 31.01., 7 Uhr; 04.02., 16.05 Uhr
 
Ein unsichtbarer Todesstreifen schottet die DDR gegen die freie Ostsee ab. Etwa 3 000 Menschen versuchen, diese „vergessene Mauer“ zu überwinden. Doch nur wenigen gelingt die Flucht. Auch die jungen Ostberliner Karsten Klünder und Dirk Deckert wollen den Bevormundungen des Honecker-Staats entfliehen, frei reisen, segeln und surfen. Im November 1986, als die Herbststürme über die Ostsee fegen, wagen sie das Unmögliche. Mit einer selbst gebauten Surfausrüstung fliehen sie nachts von Rügen nach Hiddensee. Dort beginnt das streng bewachte Küstengebiet. Im Morgengrauen kriechen sie aus dem Unterholz und starten in Richtung Dänemark. Auf See verlieren sich die Surfer. Dirks Kälteschutzanzug zerreißt. Er muss zurück. Sein Freund Karsten wartet vergebens auf See. In Sorge um den Freund und von Gewissensbissen geplagt, surft Karsten übers offene Meer und erreicht erschöpft die dänische Insel Moen. Die Dänen starten eine Seenotrettung, doch Dirk bleibt zunächst verschollen.
 
Der erste Teil von „Faszination Freiheit“ rekonstruiert die dramatische Flucht über die dunkle Ostsee. Der Film befragt Beteiligte von damals nach ihrer Motivation, alles für ein Leben in Freiheit zu riskieren.

„Elementarteilchen“, Spielfilm Deutschland 2006, Regie: Oskar Roehler, Sendetermin: 30.01., 20.15 Uhr
 
Ohne voneinander zu wissen, wuchsen die Halbbrüder Michael (Christian Ulmen) und Bruno (Moritz Bleibtreu) bei den Großmüttern auf. Ihre exzentrische Mutter Jane (Nina Hoss), die derweil ein unbekümmertes Jet-Set-Leben zwischen Berlin und indischem Ashram führte, stellt beide erst als Teenager einander vor. Zu einem Wiedersehen der unterschiedlichen Halbbrüder kommt es am Totenbett der Mutter. Michael ist inzwischen ein renommierter Molekularbiologe, der sich in erster Linie um seine Genforschungen kümmert. Bruno führt ein eher erfolgloses Leben als Literaturlehrer und Schriftsteller. Als sein sexistischer und rassistischer Roman nicht publiziert wird, seine Ehe scheitert und man ihn wegen sexueller Belästigung einer Schülerin suspendiert, begibt er sich in psychiatrische Behandlung. Dann begegnen beide Halbbrüder der Frau ihres Lebens: Michael verliebt sich in seine „alte“ Schulfreundin Annabelle (Franka Potente). Bruno lernt in einem esoterischen Urlaubscamp die mysteriöse Christiane (Martina Gedeck) kennen, eine Seelenverwandte, mit der er endlich seine Obsessionen ausleben kann. Doch das Glück scheint von kurzer Dauer…
 
Regisseur Oskar Roehler schrieb das Drehbuch und verfilmte Michel Houellebecqs gleichnamigen Weltbestseller mit deutscher Starbesetzung. Christian Ulmen und Moritz Bleibtreu überzeugen in dieser visuell mitreißend inszenierten „Tour de Force“ durch emotionale Verwerfungen und skurrile modische Strömungen der Post-Hippie-Ära. Produziert wurde der Kinoerfolg von Bernd Eichinger und Oliver Berben. [cg]

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  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

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