brema mit DVB-T-Verbreitung in Bremen zufrieden

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN blickt Wolfgang Schneider, Direktor der Bremischen Landesmedienanstalt (brema) auf 2008 zurück und schaut zudem auf die Herausforderungen, die im kommenden Jahr auf die brema zukommen.

Vor allem die zunehmende Akzeptanz des digitalen Antennenfernsehens beurteilte Schneider positiv, wie auch den Start des Fernsehkanals center.tv.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Herr Schneider, wie ist das Jahr 2008 für die Bremische Landesmedienanstalt gelaufen?
 
Wolfgang Schneider: Am erfreulichsten war, dass das terrestrische Fernsehen DVB-T im Land Bremen einen Marktanteil von 21 Prozent der Fernsehhaushalte erreichen konnte. Am unerfreulichsten war, dass der digitale Hörfunk nach wie vor auf der Stelle tritt.
 
DF: Was sind im Rückblick die Höhepunkte Ihrer Arbeit im vergangenen Jahr?

Schneider: Das wichtigste Datum war der 1. September 2009 mit dem Inkrafttreten des Zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrages und die Tatsache, dass die brema gleichberechtigt in den Kommissionen ZAK (Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten) und KJM (Kommission für Jugendmedienschutz) sowie in der Gesamtkonferenz mitarbeitet.
 
DF: Sehen Sie die Erwartungen und Ziele, die sich die brema für 2008 gesetzt hatte als erfüllt? Bitte begründen Sie.
 
Schneider: Die Fernsehlandschaft in Bremen wurde durch das Hinzukommen des regionalen Senders center.tv deutlich bereichert. Erfreulich ist, dass center.tv sich bereits nach dem ersten Jahr in der Nähe des break-even befindet. Die Vorgaben der brema, ein überzeugendes Finanzierungskonzept einzuhalten, hat dieser Sender vom Start weg erfüllt.
 
DF: Welche Pläne haben sie für 2009? Welche besonderen Höhepunkte und Herausforderungen kommen im nächsten Jahr auf die brema zu?

Schneider: Wenn man zum 30. Juni 2009 nach 20 Jahren Amtszeit die brema verlässt, kann man seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger einfach nur alles Gute wünschen.
 
DF: Welchen Stellenwert hat das Thema Medienkompetenz in der Arbeit des kommenden Jahres?
 
Schneider: Die Medienkompetenzvermittlung wird 2009 einen deutlich höheren Stellenwert als bisher erhalten.
 
DF: Die aufkommende Finanzkrise betrifft auch die privaten Medien. Sehen Sie auf die von Ihrer Medienanstalt zugelassenen Unternehmen Schwierigkeiten zukommen? Und sehen Sie Möglichkeiten den Unternehmen in einem solchen Fall helfen zu können?

Schneider: Ich meine, dass die in Bremen tätigen privaten Medienunternehmen finanziell in Ordnung sind. Wenn die Werbeeinnahmen zurückgehen – was zu befürchten ist – müssen die Unternehmen da durch.
 
DF: Der Handyfernsehstandard DVB-H hat sich bisher nicht wirklich durchsetzen können. Gibt es Interessenten, die sich zuletzt bei Ihrer Landesmedienanstalt hinsichtlich einer DVB-H-Verbreitung erkundigten oder sogar einen Antrag auf Verbreitung eines DVB-H-Programmes stellten?
 
Schneider: Ich vermute, dass die Mobilfunkanbieter die Lizenznehmer Mobile 3.0 nicht haben hängen lassen, weil sie von DVB-H nichts halten, sondern weil sie es selber machen wollen. Anträge wird es aber erst geben, wenn die Sondierungsgruppe der Landesmedienanstalten die Marktchancen für einen Neustart erkundet hat. Vorher werden sich alle Beteiligten bedeckt halten.
 
DF: Gibt es in Ihrem Verantwortungsbereich Lizenzanträge neuer TV-Sender?
 
Schneider: Ja, uns liegt ein Antrag aus der Musiksparte vor.
 
DF: Herr Schneider, vielen Dank für das Gespräch.

[mth]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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