Polen: Erneut Verzögerungen beim DVB-T-Start

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Warschau – Die für Januar 2009 geplante Ausschreibung für die erste landesweiten DVB-T-Senderkette verzögert sich erneut.

Grund sind Streitigkeiten zwischen dem Polnischen Rundfunk- und Fernsehrat (Krrit) und der Behörde für elektronische Kommunikation (UKE). Das noch letzte Woche vom Krrit vorgestellte Übergangsszenario ist nicht ausreichend genau beschrieben, kritisierte die UKE-Präsidentin Anna Streżyńska und verweigerte ihre Unterschrift unter der geplanten Ausschreibung des ersten Multiplexes. Nun muss nachgebessert werden.
 
Streżyńska vermisst in der Ausschreibung den Verzicht der Programmveranstalter auf ihre analogen Frequenzen und die Festschreibung der Frequenzen in die Konzession, berichtet Gazeta Prawna in Ihrer Montag-Ausgabe. Die UKE-Präsidentin bemängelt, dass sich der Rundfunkrat den Programmveranstaltern und dem Sendernetzbetreiber TP EmiTel beugte und sich das Startszenario von Ihnen diktieren lässt. Im September 2009 sollen nur vier Sender (Warszawa, Poznan, Zielona Góra und Żagan) in Betrieb gehen, die bereits alle im Testbetrieb sind.
 
Über den ersten Multiplex werden sieben Sender verbreitet, die bereits jetzt ihr Programm analog ausstrahlen. Der zweite Multiplex wird sieben Sender beinhalten, drei wird Krrit bestimmen, ein Platz wird für einen kommerziellen Lokalsender frei gehalten, die restlichen drei freien Plätze bestimmt der Multiplex-Betreiber.
 
Der zweite Multiplex solle einen Monat nach dem Ersten ausgeschrieben werden. Der dritte Multiplex geht an TVP und wird lediglich 20 Prozent des Landes erreichen. Die Reichweite kann durch TVP erhöht werden durch den Verzicht auf analoge Ausstrahlung und die Umwandung analoger in DVB-T-Sender.
 
Der Mediendienst satkurier.pl zitiert Kenner der Szene, die alle geringes öffentliches Interesse an und das Fehlen von Werbung für DVB-T bemängeln. Die Bürger wissen Nichts über die Digitalisierung des Fernsehens und die Programmveranstalter verschweigen den Start der DVB-T-Sender. Als Fehler sehen Experten die lange Übergangsphase an. Bis zu 37 Monate soll in Metropolen parallel analog und digital gesendet werden.
 
Dort wo weniger gut situierte Menschen mit geringen Einkommen wohnen, sind es aber nur 13 Monate. Sie meinen in Großstädten könnten sich Menschen eher einen neuen Fernseher oder eine Set-Top-Box leisten, als auf dem Land.
 
Neue Testsender werden durch Bürokratie verhindert, zitiert satkurier.pl die Experten, die nicht namentlich genannt werden. Es zeichnet sich ein Bild ab, dass über den Umweg über Testausstrahlungen Fakten geschaffen werden sollen. [mg]

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