ARD: „W wie Wissen“ über „Darwin damals und heute“

0
34
Bild: Destina - Fotolia.com
Bild: Destina - Fotolia.com

München – Die Wissenssendung in der ARD geht u.a. den Theorien und Forschungen von Charles Darwin, dem Begründer der modernen Evolutionstheorie, nach.

Im Dezember 1831 startet die HMS „Beagle“ aus dem englischen Plymouth zu einer Forschungsreise. Ihr Auftrag: die Küsten Südamerikas sollen neu vermessen werden. An Bord des Schiffes befindet sich auch der 22-jährige Charles Darwin. Das Hobby des jungen Theologen ist die Naturforschung. Mit großer Akribie sammelt, beschreibt und klassifiziert er die Arten, die er während der Reise entdeckt.

Seine Funde lassen ihn zu dem Schluss kommen, dass die gesamte Welt einem ständigen Wandel unterworfen ist. In jahrelanger wissenschaftlicher Arbeit entwickelt Darwin nach dieser Reise seine Theorie zur Entstehung der Arten.
 
Nach seiner fünf Jahre dauernden Forschungsreise wertet Darwin seine Funde aus. Er forscht und experimentiert viele Jahre lang, bis er seine Theorie von der Evolution veröffentlicht – und damit das Weltbild seiner Zeit erschüttert. Bibeltreue Wissenschaftler und Theologen laufen Sturm gegen sein Buch, denn laut Darwin stammt der Mensch, die angebliche „Krone der Schöpfung“, vom Affen ab! Heute wird seine Theorie von keinem ernstzunehmenden Wissenschaftler mehr angezweifelt.
 
Viele Millionen Jahre verlief die Evolution eher langsam – mit geschätzten zwölf neuen Arten pro Jahr. Heute werden weltweit pro Jahr etwa 20 000 neue Arten beschrieben. Insgesamt sind uns etwa 1,8 Millionen Tier- und Pflanzenarten bekannt, wahrscheinlich sind es aber viel mehr. Experten schätzen, dass mehr als 100 Arten aussterben – pro Tag. Im 17. Jahrhundert lag die Aussterberate für Vögel und Säugetiere bei etwa einer Art pro Jahrzehnt. Weltweit sind heute mindestens 20 Prozent aller Säugetierarten, zwölf Prozent aller Vogelarten und 31 Prozent aller Amphibienarten akut vom Aussterben bedroht.
 
Ob Schlammspringer, Leguan oder Spitzhörnchen – sie alle sind mit uns verwandt. Auf dem langen Weg zum heutigen Menschen hatten unsere Vorfahren Flossen oder Fell, besaßen das „Dritte Auge“ oder einen „wandernden“ Steigbügel. Im Laufe der Zeit legte der Mensch die meisten dieser Relikte der Evolution ab und entwickelte neue Merkmale. In etlichen Tieren findet man sie aber immer noch, die Baupatente des Modells Mensch!
 
Vor wenigen Jahren herrschte Aufbruchstimmung: die vollständige Entschlüsselung des menschlichen Erbguts führte zu einem „Wettrennen um die Gene“. Doch bald stellte sich heraus: die Geheimnisse der Vererbung lassen sich nicht mit dem Lesen des Buchstabencodes DNA knacken.
 
Denn ein Grundsatz der Darwinschen Theorie scheint nicht haltbar zu sein: Genforscher haben festgestellt, dass Evolution offensichtlich doch nicht zufällig und ungerichtet verläuft. Vor allem die Lebensumstände der Vorfahren scheinen einen viel größeren Einfluss auf Kinder und Enkel zu haben, als die Wissenschaftler lange dachten. Die Moderation hat Dennis Wilms.
 
Zu sehen ist „W wie Wissen“ im Ersten am 25. Januar um 17.03 Uhr. [ar]

Bildquelle:

  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum