Karlsmedaille für „Reporter ohne Grenzen“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Aachen – Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ erhält in diesem Jahr die Karlsmedaille für die Europäischen Medien, die „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“.

Dies gaben heute Frauke Gerlach, Vorsitzende des Kuratoriums des Medienpreises, und der Aachener Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden bekannt. Die Preisverleihung findet am 14. Mai im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. „Reporter ohne Grenzen“ ist eine international tätige Organisation, die auf der ganzen Welt für Pressefreiheit und gegen Zensur kämpft, sich gegen die Verfolgung von Journalisten wendet und sich für in Haft geratene Journalisten einsetzt.

Ohne Medien, die frei von Zensur arbeiten, könne die Weltöffentlichkeit nicht umfassend informiert werden, sagte Frauke Gerlach. „Die freie Berichterstattung und die Möglichkeit, ungehindert zu recherchieren und politisch brisanten Themen eine Öffentlichkeit zu geben, gehört als elementares Menschenrecht zur Verwirklichung der Einheit Europas. Werden Medien und Journalisten durch Zensur, Verbote, Anschläge und Schikane in ihrer Existenz oder Arbeit bedroht, hat die Demokratie keinen Raum.“
 
„Reporter ohne Grenzen“ verfügt eigenen Angaben über ein internationales Sekretariat in Paris, über neun europäische Ländersektionen und fünf Länderbüros in Nordamerika und Asien. Darüber hinaus gibt es eine Zusammenarbeit mit 130 Korrespondenten sowie 14 regierungsunabhängigen Partnerorganisationen.
 
„Reporter ohne Grenzen“ hat Beraterstatus beim Europarat, beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen und bei der Unesco. Gegründet wurde die Organisation 1985 von einer Handvoll Journalisten in Montpellier. Sie hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, so etwa im Jahre 2005 den Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments und 1997 den „Preis für Journalismus und Demokratie“ der OSZE.
 
Mit der „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“ wird seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen eine europäische Persönlichkeit oder Institution ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien in besonderer Weise um den Prozess der europäischen Einigung und um die Herausbildung einer europäischen Identität verdient gemacht hat.
 
Bisherige Preisträger waren der Publizist Lord George Weidenfeld (GB), der Autor Cees Nooteboom (NL), der Produzent Jan Mojto (D), der Regisseur Jean-Jacques Annaud (F), der frühere Intendant des WDR Köln Fritz Pleitgen (D), die polnische Schauspielerin Krystyna Janda, die Stiftung Berliner Philharmoniker und gemeinsam die Regisseure Fatih Akin (D) und Abdellatif Kechiche (F).
 
Gestiftet wird der Preis vom Verein „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“, dem folgende Institutionen angehören: Stadt Aachen, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Arte, BBC World Limited, Deutsche Welle, Euronews, Eurosport S.A. sowie TV 5 Monde. Der Verein wurde 2006 auf Initiative der Landesanstalt für Medien NRW und der Stadt Aachen ins Leben gerufen. [ar]

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