Leipzig – Die Verschlüsselung des Premiere-Arena-Fußball-Paketes in Eutelsats „Kabelkiosk“ ist weiterhin unsicher. Trotz der Ankündigung, die Sicherheitslücke in der Conax-Verschlüsselung schließen zu wollen, könnten Hacker das Angebot auch noch zum Start der Fußball-Bundesliga-Rückrunde empfangen.
Trotz der vor Wochen im Interview gegenüber DIGITALFERNSEHEN erklärten Umstellung der gehackten Conax-Verschlüsselung auf ein höheres Sicherheitsniveau ist die Verschlüsselung des „Kabelkiosk“-Signals über 8 Grad West weiterhin unsicher.
Nach DIGITALFERNSEHEN vorliegenden Informationen empfangen Hacker-Kreise das Arena-Fußball-Paket im „Kabelkiosk“-Angebot des Satellitenbetreibers Eutelsat weiterhin ohne Probleme. Gleiches gilt für das in Conax verschlüsselte Programm „MTV Unlimited“.
Zum aktuellen Stand wollten sich auf Anfrage weder Kabelkiosk noch Conax äußern.
Conax gab vor Wochen zu, dass die bisher eigesetzte Verschlüsselungsarchitektur – die sich bereits seit einigen Jahren im Markt befindet – mittlerweile nicht mehr dem Stand der Verschlüsselungstechnik entspricht.
Conax kündigte damals an, die Verschlüsselung durch Softwareupdates und den Austausch der Smart-Cards von Abonnenten auf Dauer sicher machen. Mittlerweile sollen die neuen Conax-Karten die Kabelnetzbetreiber und deren Abonnenten bereits erreicht haben. Ob damit alle Voraussetzungen geschaffen sind, die unsichere Verschlüsselung abzuschalten, war nicht in Erfahrung zu bringen.
Der norwegische Verschlüsselungsanbieter Conax reagierte auf den Hack seiner Verschlüsselung bei verschiedenen Pay-TV-Anbietern in Deutschland mit Softwareupgrades und dem Austausch der in Umlauf befindlichen Conax-Smart-Cards. Das bestätigte Geir Bjørndal, COO/Director Sales & Marketing von Conax im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN.
Bereits vor dem Jahreswechsel gelang es Hackern, die zur Verschlüsselung von Pay-TV-Angeboten eingesetzte Conax-Verschlüsselung zeitweise zu hacken. Betroffen waren von dem Hack der Abo-Sender Premiere mit seinem Paket „Premiere Familie“, weiterhin das von Technisat vermarktete Programmpaket von „MTV Unlimited“ und der in den Kabelnetzen von Tele Columbus, der Primacom und kleineren Netzbetreibern übertragene „Kabelkiosk“ von Eutelsat.
Als Reaktion auf diesen Hack führte Conax in Zusammenarbeit mit Premiere eine höhere Verschlüsselungsstufe bei der Verschlüsselung des Paketes „Premiere Familie“ ein. Seit diesem Zeitpunkt können nur noch Abonnenten des Pay-TV-Anbieters das Programmpaket empfangen.
Für das Arena-Fußball-Paket im „Kabelkiosk“ gilt dies nach DF-Recherchen bislang aber offenbar nicht. [mg]
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