Breitbandgipfel nur mit schmalen Ergebnissen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Düsseldorf – Das Treffen führender Vertreter der deutschen Telekommunikations- und Kabelbranche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zum flächendeckenden Breitbandausbau hat keine greifbaren Ergebnisse gebracht.

Sowohl Bundesregierung als auch die Branchenvertreter untermauerten am Dienstag ihren Willen, bestehende Lücken in der Versorgung mit schnellen Internetverbindungen zu schließen. An der Umsetzung werde noch gefeilt, hieß es von mit der Situation vertrauten Personen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Bundesregierung will die Breitbandstrategie bereits am 18. Februar verabschieden.
 
Die Regierung will im Rahmen ihres zweiten Konjunkturpakts eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet sicherstellen und hat dafür staatliche Hilfen und eine „investitions- und wachstumsorientierte Regulierung“ in Aussicht gestellt.
 
„Ich bin nach dem Gespräch sehr zuversichtlich, dass es uns gelingt, unseren Breitbandmarkt gemeinsam mit unseren leistungsstarken Telekommunikationsanbietern zügig auszubauen“, erklärte Merkel gegenüber der Agentur.
 
Nach den Vorstellungen aus Berlin sollen bis Ende 2010 alle Haushalte schnelles Internet haben, bis 2014 dann schon drei Viertel der Haushalte superschnelle Übertragungsraten von mindestens 50 MBit pro Sekunde, 2018 alle.
 
„Die konkreten Pläne liegen jetzt nicht auf dem Tisch, aber sie werden erarbeitet“, sagte der Chef von Vodafone Deutschland, Friedrich Joussen, im Anschluss an das Treffen dem Sender N TV. „Ich glaube, wir sind ein gutes Stück vorangekommen“.
 
Die Branche hat nie nach staatlichen Subventionen geschrien. Den Unternehmen ist vielmehr ein Klima wichtig, dass Investitionen rentabel macht. Die Vorstellungen der Unternehmen gehen hierbei jedoch an manchen Stellen auseinander. Die Ziele der Regierung könnten auf unterschiedliche Art und Weise erfüllt werden. Breitbandige Verbindungen können neben Kabel und DSL auch über Satellit, den Mobilfunkstandard UMTS oder andere Technologien hergestellt werden, um die weißen Flecken in ländlichen Gebieten zu schließen.
 
Eine günstige Alternative sehen die Telekommunikationsunternehmen in der Nutzung frei werdender Rundfunkfrequenzen. Sie bekommen Unterstützung von der Regierung bei ihrer Forderung an die Länder, diese freizugeben.
 
Für superschnelle Internetverbindungen böte sich der Ausbau mit Glasfaser, wie dies die Deutsche Telekom in den 50 größten deutschen Städten bereits verbaut hat, oder Kabel an. Die Telekom will hier auf Kooperationen setzen, der Konkurrenzverband VATM findet, dass zunächst die Lücken im herkömmlichen Netz geschlossen werden sollten. Deutschlands zweitgrößter Kabelanbieter Unitymedia warnt vor Geldverschwendung, wenn die Politik den Ausbau mit Glasfaser aufgerüsteten DSL-Netzen bevorzuge, weil Kabel schon heute technisch überlegen sei.
 
In einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums hieß es, sowohl bei der Schließung weißer Flecken sowie beim Aufbau von Hochleistungsnetzen müsse weiter auf Wettbewerb, Technologie- und Anbietervielfalt gesetzt werden. Auch Kooperationen beim Infrastrukturaufbau würden Investitionen in Hochleistungsnetze erleichtern. [mg]

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