Bei den Bundesliga-Spielen am Sonntag droht in den Dritten ein Flickenteppich

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Leipzig – Die Übertragung der Sonntags-Spiele der Fußball-Bundesliga wird in der kommenden Spielzeit zu einem Übertragungs-Flickenteppich in den Dritten Programmen führen. Denn es machen nicht alle mit.

Die ARD-Anstalten können ab der nächsten Spielzeit im August sonntags ab 21.45 Uhr in den regionalen TV-Programmen Zusammenfassungen der Sonntagsspiele zeigen, denn dafür erwarben sie die Rechte. Daneben platziert das Erste ab 22.45 Uhr einen Liga-Block in den „Tagesthemen“. Doch die Sender entscheiden laut ARD-Programmdirektor Volker Herres in eigener Regie, ob und wann sie die Rechte nutzen.
 
Doch Sender einige werden womöglich gar kein Bundesliga-Fenster öffnen, berichtet das Branchenblatt „Kontakter“. Der MDR gehöre zu denen, die mit sich ringen. Es gebe noch keine abschließende Entscheidung darüber, ob und wie sonntags eine Sportfläche nach 21.45 Uhr geschaffen werde, heißt es in Leipzig.
 
Dieses Nachdenken muss nicht groß verwundern: Im MDR-Sendegebiet kickt kein einziger Verein in der Eliteliga, um so schwerer dürfte die Entscheidung fallen, ob überhaupt, und wenn ja, welches Sonntagsspiel der MDR seinen Zuschauern anbieten will.
 
Auch der BR lotet nach Angaben des „Kontakter“ noch aus. In den nächsten Wochen würden die Verantwortlichen Gespräche führen, heißt es aus München. Schon vor Wochen allerdings machte Intendant Thomas Gruber aus seinem Herzen keine Mördergrube und erklärte, dass er Herres’ Idee nicht begrüßt: Der BR sei „nicht das Überlaufbecken der ARD“, um Rechte gegen 22 Uhr platzieren zu können.
 
Hingegen zeige man sich beim SWR aufgeschlossen gegenüber Offerte. „Diverse Überlegungen würden angestellt, in Kürze werde entschieden. Hier stellt sich ein anderes Problem: Es gilt drei zu verschiedenen Zeiten startende Sportsendungen in den einzelnen Länderausgaben zu takten. Der kleine SR will in dieser Woche entscheiden“, heißt es beim „Kontakter“.
 
Auf fruchtbaren Boden fällt die Offerte wohl beim WDR und NDR – eine Mannschaft aus ihren Sendegebieten spielt voraussichtlich immer sonntags, das sollte für die Gestaltung eines eigenen Angebotes in den Dritten wohl genug sein. [mg]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: Bei den Bundesliga-Spielen am Sonntag droht in den Dritten ein Flickenteppich Was soll es? 1. bis August ist es noch 6 Monate hin, 2. die meisten 3. sind flächendeckend vorhanden und 3. ist es der Digitalisierung nicht abträglich. Ich als Fußballnarr bin jedenfalls nicht suizidgefährdet wenn ich notfalls auf die Tagesthemen warten müsste. Im Gegenteil: werbefrei und kompakt! Ist mir recht.
  2. AW: Bei den Bundesliga-Spielen am Sonntag droht in den Dritten ein Flickenteppich Gott sei Dank muss ich auf diese Sendung dann nicht zurückgreifen da ich ja die Spiele schon um 15 bzw. 17:30 live und exklusiv bei PREMIERE sehe
  3. AW: Bei den Bundesliga-Spielen am Sonntag droht in den Dritten ein Flickenteppich Man darf auch nicht vergessen, dass es keinen Rechtsanspruch gibt, von jedem Spiel bewegte Bilder im Fernsehen zu bekommen. Ich erinnere mich noch an Zeiten, wo man eine Zusammenfassung von drei ausgewählten Spielen Samstags in der Sportschau bekam. Der Rest waren Ergebnisse und später das aktuelle Sportstudio. Da waren die Fussballergehälter auch noch einigermassen nachvollziehbar und man musste nicht jeden Tag in der Presse lesen, welcher Fussballer wieder welches Wehwehchen hat. Der Fussball hat einen viel zu hohen Stellenwert bekommen und wer ihn sehen will, kann Pay-TV abonnieren. Das ist auch nicht unbezahlbar für die meisten. Back to Topic: wenn die ÖRs nicht in allen dritten Fussball zeigen, habe ich jedenfalls kein Problem damit. Ich habe jedenfalls auch in der Zeit, in der ich die Bundesliga nicht im Pay-TV sehen konnte, auf diesen "DSF-Super-Sonntag" mit 2 Stunden Werbung und Gelaber und 10 Minuten Fussball gut verzichten können, da würden kompakte Berichte in den Tagesthemen auf jeden Fall reichen, wenn man "Anne Will" nicht aus dem Programm "kicken" will, was ich mir gut vorstellen könnte, denn es wird ohnehin viel zu viel getalkt in Deutschland.
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