Niederlande: Öffnung des Kabelmarktes soll Digitalisierung nicht beeinflussen

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Amsterdam – Die Öffnung der niederländischen Kabelnetze für Drittanbieter, die demnächst analoge Kabel-TV-Bouquets über die Netze der Branchenprimusse UPC und Ziggoanbieten können, soll angeblich die Geschwindigkeit der landesweiten Digitalisierung nicht beeinflussen.

Wie DIGITAL FERNSEHEN gestern berichtete, hatte die Europäische Kommission der niederländischen Regulierungsbehörde OPTA bereits grünes Licht zur Öffnung des Kabel-TV-Marktes gegeben. Allerdings verlangt die Kommission gleichzeitig, dass der Weiterverkauf analoger TV-Bouquets an Drittanbieter sobald wie möglich abgeschafft werden soll.

Auch EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes äußerte sich inzwischen zu der Thematik: „Die Regulierung der analogen Radio- und TV-Signale sollte nicht dazu führen, dass die Digitalisierung hinausgezögert wird. Aus diesem Grund sollte die niederländische Regulierungsbehörde OPTA sicherstellen, dass die Weiterverkauf-Verpflichtung der analogen Rundfunkprogramme so bald wie möglich aufgehoben wird“.
 
Die Kommission berücksichtigt jedoch nach eigener Aussage, dass der niederländische Rundfunkmarkt zum gegenwärtigen Zeitpunkt v.a. durch die große Bedeutung analoger Signale gekennzeichnet ist, die eine landesweite Abdeckung aufgrund der dichten Kabelinfrastruktur garantieren. Gleichzeitig verlangt die Kommission allerdings von der OPTA, sicherzustellen, dass die analoge Rundfunkübertragung nicht unnötig in die Länge gezogen wird, da diese effiziente Investitionen in die digitale Infrastruktur und die Entwicklung innovativer Dienste behindern könnte.
 
Die Kommission fordert die Regulierungsbehörde des weiteren auf, die Weiterverkauf-Verpflichtung sowie die dazugehörigen Bedingungen für die Umsetzung so schnell wie möglich umzusetzen, damit schleunigst eine Markt-Struktur entsteht, die anfälliger für Wettbewerbsdynamik ist. Sobald eine solche Struktur erreicht ist, soll „Broadband TV News“ zufolge der Vorschlag der Kommission wieder zurückgezogen werden.
 
Dass die Europäische Kommission überhaupt die Öffnung des Kabelmarktes gestattet hat, scheint zunächst verwunderlich. Denn bisher lehnte die Kommission die Vorschläge der OPTA kategorisch ab. So gibt es nun auch immer mehr Stimmen, die in der Öffnung des analogen Kabels für Dritte den Prozess der Digitalisierung stark behindert sehen. [cg]

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