TC TrustCenter: „Nicht jede Änderung muss neu zugelassen werden“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – CI Plus LLP, ein Konsortium führender TV- und Conditional-Access- Modul-Hersteller, hat mit der Veröffentlichung des neuen Common-Interface-Standards „CI Plus“ den Kampf gegen illegale Vervielfältigung eingeläutet.

Zur Implementierung der dazu notwendigen Kopierschutz-Mechanismen auf Basis von digitalen Zertifikaten hat CI Plus einen mehrjährigen exklusiven Vertrag mit TC TrustCenter, einem in Hamburg ansässigen Anbieter von On-Demand-Digital- Identity-Lösungen, abgeschlossen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) .
 
Stephanie Willemsen, Director Partner Management & Marketing bei TC TrustCenter, erklärt nun im Interview mit DF, wie ein Zertifizierungsprozess von statten geht und welche Kosten dabei anfallen. In diesem Zusammenhang gibt sie auch zu bedenken, „dass Zertifizierung doppeldeutig ist, es gibt zum einen die Zulassung des Gerätes an sich und zum anderen die Ausstellung digitaler Zertifikate für die Identifikation des Gerätes.“

DIGITAL FERNSEHEN: Frau Willemsen, wie geht ein Zertifizierungsprozess von statten?
 
Stephanie Willemsen: Nachdem der Hersteller selbst für eine Teilnahme registriert wurde, muss er im Wesentlichen folgende formellen Schritte zur Zertifizierung eines neuen TV-Sets beachten, nachdem er das Gerät entwickelt hat: Es folgt das Ausfüllen der Robustness Certification Checklist. Dies ist das Ergebnis eines Self Assessments, in dem der Hersteller bestätigt, dass er das Gerät nach der CI Plus Spezifikation entwickelt hat, dass das Gerät keine „backdoors“ hat bzw. keine Service-Menüs, über die man den unverschlüsselten Content abgreifen kann.
 
Als nächster Schritt steht das Ausfüllen der Registration Application an und Übermittlung an das Test House, zusammen mit einem Gerät, mit dem das Test House die CI Plus compliance testet und bestätigt. Nach erfolgreichem Test unterschreibt das Test House ebenfalls die Registration Application. Diese geht dann letztendlich an uns und ist die Grundlage (und Autorisation), um auf dem Portal-Account einen neuen Device Type anzulegen.
 
Sobald der neue Device Type eingerichtet ist, kann der Hersteller Zertifikate für das neue TV-Set bestellen. Ein neuer Device Type zeichnet sich insbesondere durch die Vergabe einer neuen Device ID aus, die von TC TrustCenter vergeben wird.
 
DF: Welche Kosten fallen dabei an?
 
Stephanie Willemsen: Im Interim License Agreement sind dazu alle Angaben inExhibit I zu finden .
 
DF: Muss jedes Udate des rec/Moduls mit TC Trust abgesprochen werden, um eine Freigabe zu erteilen?
 
Stephanie Willemsen: Das liegt im Ermessen des Herstellers. Nicht jede Änderung muss neu zugelassen werden.
 
DF: Wird eine solche Freigabe eines Updates wieder Geld kosten?
 
Stephanie Willemsen: Wenn eine neue Freigabe erfolgen soll, wird dazu ein neuer Device Type registriert. Hierfür fallen erneut Kosten an.
 
DF: Frau Willemsen, vielen Dank für das Gespräch. [cg]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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13 Kommentare im Forum

  1. AW: TC TrustCenter: "Nicht jede Änderung muss neu zugelassen werden" solange niemand ein CI+ Gerät kauft, bleibt die Allgemeinheit verschont. Ich kauf mir doch nicht schon wieder nen neuen LCD nur weil angeblich CI soooo unsicher ist. Boykottieren muß man dieses sinnfreie CI+
  2. AW: TC TrustCenter: "Nicht jede Änderung muss neu zugelassen werden" Ich brauche keinen Kopierschutz, wer noch??
  3. AW: TC TrustCenter: "Nicht jede Änderung muss neu zugelassen werden" Das Geschäftsmodell hat was. Stelle mir gerade vor, wie jemand ein Modul entwickelt, dann 5.000 Euronen Registrierungsgebühr abdrückt, damit aber noch keinen Schritt weiter ist, weil da noch eine Device ID für das Gerät vergeben werden muß (mit der es sich identifiziert), die gibt´s schon für 15.000 Euro. Für ein Keyset packt man noch mal 500 Euronen rauf. Und weil es so schön ist, sind diese 15.000 Euronen jährlich fällig. Geht man bei registrierungspflichtigen Software-Updates "zu weit", kann es passieren, daß man eine neue Device-ID benötigt, dann geht das Spiel von vorne los. Wird bestimmt ein Knaller das Geschäftsmodell...
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