Bisky hält Einstieg in Grundverschlüsselung der TV-Programme für denkbar

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Noch vor zwei Jahren scheiterte der Satellitenbetreiber SES Astra mit der Plattform Entavio beim Versuch, eine Grundverschlüsselung zu etablieren. Mittlerweile kündigt Eutelsat die Verschlüsselung der RTL Hauptprogramme via DVB-T in Stuttgart an. Damit wird ein Schlusstrich unter die Bewerbung von DVB-T als Garant für freien Empfang in Deutschland gezogen. Ein Erklärungsversuch von Lothar Bisky.

„Die Privatsender wollen die Grundverschlüsselung schon lange. Sie erhoffen sich davon mehr Kontrolle über ihre Ausstrahlungen und neue Geschäftsmodelle, insbesondere über den Aufbau von Endkundenbeziehungen. Das war offenbar der Grund, weshalb sie bislang von der Übertragungstechnik DVB-T großflächig und bundesweit keinen Gebrauch machten. Die baden-württembergische Landesmedienanstalt hat nun im Falle der RTL-Gruppe den Wirtschaftsinteressen der Privaten nachgegeben.“, meint Lothar Bisky, medienpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke, im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN.

Zudem sieht Bisky einen erhöhten Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sender zukommen: „Offiziell kämpfen ARD und ZDF weiterhin gegen die Grundverschlüsselung. Intern allerdings wird sicherlich längst auch über Alternativszenarien nachgedacht.“ Selbst den Programmverantwortlichen dürfte es Bisky zufolge nicht entgangen sein, „dass im Digitalzeitalter die Konkurrenzsituation zu den Privaten und zu neu in den Markt eintretenden Akteuren weiter zunimmt.“
 
Die Entscheidung der LfK, die Verbreitung von verschlüsselten Programmen über DVB-T zuzulassen, könnte als Einstieg in die generelle Grundverschlüsselung der TV-Programme dargestellt werden. Auch Bisky rechnet damit.
 
„Die Fachleute sagen uns, dass die Adressierung aus wirtschaftlichen Gründen unausweichlich sein wird. Da die globale Krise auch den Mediensektor nicht verschont, dürften Forderungen nach einer generellen Grundverschlüsselung jetzt wieder stärker akzentuiert werden“, so der Politiker abschließend gegenüber DIGITAL FERNSEHEN.
 
Das vollständige Interview lesen Sie morgen auf www.digitalfernsehen.de . [cg]

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177 Kommentare im Forum

  1. AW: Bisky hält Einstieg in Grundverschlüsselung der TV-Programme für denkbar Was man will und was man bekommt, sind immer 2 verschiedene Sachen. Ich wollte auch schon lange im Lotto gewinnen und mich zur Ruhe setzen, geklappt hatt es dennoch nicht. Von mir jedenfalls würden die Privatsender keinen Cent zu sehen bekommen. Für verstümmelte Filme und endlose Werbung auch noch zahlen? Was für Kraut rauchen die eigentlich in ihren Chefetagen? Gesund ist das jedenfalls nicht!
  2. AW: Bisky hält Einstieg in Grundverschlüsselung der TV-Programme für denkbar ... und ich hatte mich schon über die im ARD-Multiplex 3 enthaltene verschlüsselte Kennung "Test-R" gewundert ...
  3. AW: Bisky hält Einstieg in Grundverschlüsselung der TV-Programme für denkbar Sehr witzig, die sind genauso verschlüsselt und du benötigst Kontakte. Europa hat im Medienbereich definitiv versagt. Binnenmarkt für den Endkunden - Nein, danke.
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