Premiere-Williams: „Von diesem Tag hängt die Zukunft von Premiere ab“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der Premiere-Chefschwört auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung seine Aktionäre in seiner Rede auf die neue Finanzierungsstruktur ein.

Diese sieht einen Fremdmittelzufluß von 525 Millionen Euro vor. Die Fremdmittel sollen jedoch nur fließen, wenn der Pay-TV-Plattform weiteres Eigenkapital in erheblicher Höhe zufließt (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).

Die Fremdmittel enthalten eine Garantiekomponente von 250 Millionen Euro. Diese wird „vor allem zur Absicherung der Bundesligarechte der Saison 2009/2010 benötigt.“, so Williams. Für eine erfolgreiche Kapitalerhöhung hat News Corp für die noch einzusammelnden 412 Millionen Euro ein Platzierungsgarantie abgegeben – dies unter wesentlichen Vorrausetzungen, u.a. dass sich die Geschäftslage des Unternehmens nicht wesentlich verschlechtert (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). „News Corp hat verbindlich erklärt, alle Aktien zu zeichnen, die nicht von anderen Aktionären gezeichnet werden“, so Marc Williams zu den anwesenden Aktionären.
 
Von 2008 zeichnete der Premiere-Chef ein düsteres Bild: Hätten die Premiere finanzierenden Banken nach Ende des dritten Quartals Die Bankauflagen durchgesetzt, hätte Premiere diese nicht erfüllen können. Die Folge wäre gewesen, dass bestehende Kredite sofort zurückgefordert würden. „Das hätte zu einer Insolvenz geführt“, stellte Williams klar.
 
Jetzt sei man – mit neuem Bankenkonsortium und Businessplan bestens für die Zukunft aufgestellt. Der neue Businessplan wäre auch von Ernst & Young geprüft und für realisierbar befunden. Im Mittelpunkt steht die Abonnentengewinnung, alle anderen Bereiche jenseits des Kerngeschäftes werden außen vorgelassen. Folgerichtig wurden bereits dem Spielesender Giga und der Hardwareversender HOH der Geldhahn zugedreht.
 
HOH konnte an einen Investor verkauft werden, bei Giga wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt. Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. Williams formuliert das in seiner Rede so: „Wir müssen das Geschäft von Premiere grundlegend neu aufbauen, um die erforderliche Anzahl an Abonnenten zu erhalten“. Um den Kundenservice zu verbessern verspricht Williams neben einer „Vertriebs- und Marketingoffensive“ auch „schnellere Antwortzeiten“ für Kunden.
 
Gleichzeitig bereitete Williams seine Aktionäre auf weiter schlechte Zeiten vor: Erst im Jahr 2011 erwarte das Unternehmen dauerhaft schwarze Zahlen. Alles hänge von dem heutigen Tage und dem Votum der Aktionäre ab: „Indem Sie uns Ihre Zustimmung geben, geben Sie uns die Möglichkeit, Premiere in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, warb Williams schließlich zum Ende seiner Rede um Zustimmung zum Refinanzierungskonzept der Pay-TV-Plattform.
 
Nach einer knappen halben Stunde wurde die Liveübertragung der Hauptversammlung bereits wieder beendet. [mg]

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93 Kommentare im Forum

  1. AW: Premiere-Williams: "Von diesem Tag hängt die Zukunft von Premiere ab" Da bin ich aber mal gespannt. Das hat bis heute kein Premiere Chef richtig in den Griff bekommen.
  2. AW: Premiere-Williams: "Von diesem Tag hängt die Zukunft von Premiere ab" "Im Mittelpunkt steht die Abonnentengewinnung, alle anderen Bereiche jenseits des Kerngeschäftes werden außen vorgelassen." Bei den neuen Preisen und der neuen (unflexiblen) Paketstruktur? Williams träum weiter ....
  3. AW: Premiere-Williams: "Von diesem Tag hängt die Zukunft von Premiere ab" Abonnentengewinnung mit Zwangsreceivern und stringenter Benutzerführung in der der Kunde entrechtet wird. Das das gut geht wage ich mal stark zu bezweifeln.
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