Geist: „Wir haben ein wettbewerbsfähiges Vermarktungsmodell“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Die Pro Sieben Sat 1 Media AG distanziert sich von Medienberichten, denen zufolge das Medienunternehmen „Rabattschlachten“ bei den Werbeminuten initiiert hat.

Die Pro Sieben Sat 1 Group ist nach eigenen Angaben nicht mit der Umsatzentwicklung zufrieden. Hauptgrund seien „Akzeptanzprobleme nach der Einführung eines neuen Verkaufsmodells für den deutschen TV-Werbemarkt“, erklärten Vertreter des Unternehmens auf der Hauptversammlung vor wenigen Tagen.
 
Um mehr Umsatz und in dessen Folge mehr Gewinn zu erzielen, bot die Sendergruppe ihren Kunden Medienberichten zufolge Rabatte an. Nach Markteinschätzungen reagiere die Pro Sieben Sat 1 Group damit wesentlich flexibler auf die derzeitige wirtschaftliche Flaute, als direkte Mitbewerber.
 
In Branchenmeldungen wird seit Tagen kolportiert, dass die Pro Sieben Sat 1 Media AG damit eine Rabattschlacht um billige Werbeminuten ausgelöst habe. Doch von dem Vorwurf einer „Rabattschlacht“ will die Sendergruppe nichts wissen.
 
Auf die Bitte, zu dem Vorwurf Stellung zu nehmen, antwortete der Konzernsprecher der Pro Sieben Sat 1 Media AG, Julian Geist gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Anfrage: „Wir haben ein wettbewerbsfähiges Vermarktungsmodell“. Gleichzeitig distanzierte sich Geist von dem Ansinnen einer „Rabattschlacht“.

Der RTL-Group-Chef Gerhard Zeiler rechnete zwar mit „Rabattschlachten“, hielt sich jedoch mit einer Schuldzuschreibung bedeckt: „2009 stellen wir uns darauf ein, dass es weniger Einnahmen gibt, bei uns und auch bei unseren Konkurrenten. Es gibt Rabattschlachten, Druck auf die Preise. Wir gehen in diese Situation aber aus einer Position der Ruhe und Stärke“, sagte Zeiler gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
 
„Im deutschen Markt ist es uns bislang nicht gelungen, unsere hervorragende Performance im Zuschauermarkt auf dem Werbemarkt zu kapitalisieren“, gestand im November 2008 noch der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Pro Sieben Sat 1 Media AG, Guillaume de Posch (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
„Schwierigkeiten nach der Markteinführung des neuen Werbezeiten-Verkaufsmodells führten zu Umsatzeinbußen im deutschen TV-Geschäft“, so der Medienkonzern über das Geschäftsjahr 2008 (DF berichtete ebenfalls). „Das Rabattmodell wurde im Laufe des Jahres modifiziert, ein Großteil des ganzjährigen Werbebudgets wurde jedoch bereits in der ersten Jahreshälfte geplant“, teilt der Konzern weiter mit. Zudem hätte sich die Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage in der zweiten Jahreshälfte deutlich auf die Investitionsbereitschaft der deutschen Werbeindustrie ausgewirkt.
 
„Auch 2009 wird ein anspruchsvolles Jahr, da wir mit einem Marktrückgang für TV-Werbung rechnen. Unser Ziel muss auch sein, weiter Anteile im deutschen TV-Werbemarkt zurückzugewinnen und unsere Medialeistung zu angemessenen Preisen zu kapitalisieren. Der bisherige Buchungseingang für die Monate Januar und Februar zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Pro Sieben Sat 1 Media AG Thomas Ebeling. [ar]

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