Fehlende Voraussetzungen: Kein Arte-HD über DVB-T

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – In Frankreich steht Arte HD neben der Satellitenübertragung auch im terrestrischen Fernsehen zur Verfügung. Für Deutschland ist keine HDTV-Ausstrahlung geplant.

„In Deutschland ist nach meinem Kenntnisstand die Ausstrahlung von HD-Signalen über DVB-T derzeit nicht geplant“, sagte der Hauptabteilungsleiter Technik von Arte, Johannes Claes, gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Anfrage. Dies habe unterschiedliche Gründe. „Da gibt es z.B. das Problem der nicht verfügbaren ‚freien‘ Frequenzen“, erläutert Claes.
 
„Grundsätzlich bestünden Unterschiede bezüglich der Ausstrahlungswege und deren Bedeutung zwischen Frankreich und Deutschland.

„Während in Frankreich die ‚Terrestrik‘ als der dominante Ausstrahlungsweg angesehen werden kann, stehen in Deutschland die Kabel- und Satelliten-Ausstrahlungswege in erster Reihe. Dies erklärt, warum man in Frankreich den Schwerpunkt auf die Einführung der terrestrischen HD-Ausstrahlung legt. Um eine möglichst schnelle Marktdurchdringung zu erreichen, werden zukünftig die Hersteller von HD-Bildschirmen in Frankreich dazu verpflichtet, ihre Geräte mit entsprechend integrierten Dekodern auszustatten“, sagt Claes.
 
Kabelnetzbetreiber, u.a. Kabel BW, hatten bereits vor einiger Zeit angekündigt, Arte HD ins Kabelnetz einspeisen zu wollen. „Wir stehen mit den Kabelnetzbetreibern in Kontakt. In diesem Zusammenhang ist die technische Einspeisung in der Regel nicht das Problem. Vielmehr gilt es, die vertraglichen Aspekte zu klären. Konkrete Ergebnisse hierzu sind leider noch nicht vorhanden“, sagt Claes.
 
Von Juli 2008 bis Januar 2009 sendete Arte über den HDTV-Transpnder zunächst in einer sechsmonatigen Testphase in hochauflösender Qualität. „Seit Januar 2009 hat nun offiziell der Regelbetrieb begonnen, so wie dies auch in der ‚Roadmap‘ von ARD und ZDF vorgesehen ist“, bestätigt Claes. Arte sendet 24 Stunden lang HDTV.
 
„Sofern keine ’nativen‘ HD-Programme vorliegen, werden die SD-Programme auf HD ‚hochskaliert‘. Der Anteil der ’nativen‘ HD-Programme beträgt zur Zeit bis zu vier Stunden täglich und soll sukzessive weiter gesteigert werden. Parallel zu der Ausstrahlung von zugelieferten HD-Programmen wird aktuell der Umbau der Produktionstechnik vorbereitet, welcher noch in 2010 abgeschlossen sein wird“, erklärt Claes. [ar]

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