You Tube sperrt tausende Musikvideos in Großbritannien

London – Die Google-Tochter You Tube hat tausende Musikvideos gesperrt, weil sich You Tube nicht mit der britischen Verwertungsgesellschaft Performing Rights Society (PRS) einigen kann, wie viel Geld der Verwertungsgesellschaft zusteht.

Gestern Abend hatte der Manager von You Tube, Patrick Walker, den Streit mit der PRS im Firmenblog öffentlich gemacht. Die bisherige Lizenz bei der PRS für Musik sei mittlerweile abgelaufen, und You Tube habe bislang zu keiner Übereinkunft mit der PRS kommen können, die „ökonomisch tragbar“ für You Tube sei.

Es gebe vor allem zwei Hindernisse bei den Verhandlungen mit PRS: Zum Einen unerschwingliche Lizenz-Gebühren und zum Anderen fehlende Transparanz. You Tube sagt, sie würden die Kreativität von Musikern und Songschreibern sehr wertschätzen und hätten hart mit den Rechteinhabern verhandelt, um möglichst gute Online-Erträge für sie zu erreichen und das Copyright zu schützen.
 
Nun aber verlange PRS wesentlich mehr Geld für die Lizenzen als zuvor. Die Kosten seien geradezu unerschwinglich für You Tube geworden. Unter den Bedingungen würde You Tube große finanzielle Einbußen bei jeder Wiedergabe eines Musikvideos machen.
 
Außerdem wolle die PRS der Google-Tochter nicht mitteilen, welche Lieder zu den Lizenzen gehören, die sie unterstützen. Man bemühe sich weiterhin um eine Einigung. Bis dahin habe You Tube Musikvideos in Großbritannien gesperrt, die von Record-Labels bereitgestellt oder auf die Ansprüche geltend gemacht werden. You Tube sei sich darüber im Klaren, dass dieser Schritt für viele Nutzer sehr enttäuschend sei.
 
Als Wiedergutmachung bietet You Tube Musikern und anderen Rechteinhabern verschiedene andere Werbemöglichkeiten an, wie ein „Click-to-buy-Feature“, mit dem Nutzer gegen ein Entgelt Downloads ihrer Lieblingssongs beziehen können. Zudem gebe es „Content ID Tools“, mit denen die Rechteinhaber ihre Inhalte besser erkennen können. [ar]