Medienpreis Bambi wird 20 Jahre nach dem Mauerfall in Potsdam verliehen

0
41
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Potsdam – Der wichtigste deutsche Medienpreis Bambi wird 2009 und 2010 in Potsdam verliehen.

In die brandenburgische Landeshauptstadt zu gehen, sei eine „Überzeugungstat“, sagte Burda-Vorstandsmitglied Philipp Welte am Mittwoch. Seine Wahlheimat Potsdam stehe wie kaum eine andere deutsche Stadt für das Zusammenwachsen Deutschlands.
 
20 Jahre nach dem Fall der Mauer und 20 Jahre nach der Deutschen Wiedervereinigung wolle der Burda-Verlag 2009 und 2010 mit der Bambi-Verleihung in Potsdam ein „Zeichen für Mut in Deutschland“ setzen. Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer (SPD) bezeichnete Potsdam als eine der erfolgreichsten Städte Ostdeutschlands. Die Stadt und das Land seien stolze Gastgeber für die Preisverleihung.
 
Nach Leipzig in den Jahren 1990 und 1996 wird der Bambi in diesem Jahr erst zum dritten Mal in einer ostdeutschen Stadt vergeben. Im vergangenen Jahr hatte der Burda-Verlag die Gala in Offenburg veranstaltet. Damals verfolgten fast sechs Millionen Fernsehzuschauer die Live-Übertragung in der ARD. Welte hofft, dass das Ergebnis in diesem Jahr noch überboten werden kann.
 
Welte und Speer hatten nach eigenen Angaben bereits vor einigen Jahren überlegt, den Preis nach Potsdam zu holen. Allerdings scheiterte das an einer geeigneten Veranstaltungshalle. Im vergangenen Jahr wurde jedoch im Filmpark Babelsberg mit „Metropolis“ ein Haus eröffnet, das bis zu 5000 Gästen Platz bietet.
 
Zur Bambi-Verleihung werden jedes Jahr im November zwischen 800 und 1200 Gäste geladen. Für die Landeshauptstadt nahe Berlin war Welte voll des Lobes. Nachdem die Stadt zunächst mit der für den Agentenaustausch berühmten Glienicker Brücke für die deutsche Teilung gestanden habe, stehe sie heute für den Aufbau der Demokratie und die Herausforderungen, die in den vergangenen 20 Jahren seit dem Mauerfall wurden.
 
Potsdam sei zudem eine „große deutsche Medienstadt“, fügte der Burda-Vorstand hinzu. Er verwies auf die jahrzehntelange Tradition der Babelsberger Filmstudios, wo legendäre Filme gedreht worden seien und noch immer erfolgreiche Produktionen realisiert würden. Das verbinde die Stadt auch mit dem Bambi. In Babelsberg hätten mit Marika Rökk und Kurt Maetzig zwei der ersten Bambi-Preisträger gelebt und gearbeitet.
 
„Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel fügte hinzu, Babelsberg sei ein „großartiger Ort“ für die Bambi-Verleihung. Dort sei Filmgeschichte geschrieben worden, der Ort stehe für „Stars, Glamour und Emotionen“. Riekel verriet zudem, dass in diesem Jahr ein neuer Moderator durch die Show führen wird. Wer Nachfolger von Entertainer Harald Schmidt wird, sagte sie aber noch nicht. Offen ließ sie auch, mit welchen Stars zu rechnen ist.
 
Nach Angaben von Burda-Geschäftsführer Peter Levetzow bringt der Bambi den Ausrichterstädten einen riesigen Marketingeffekt. Offenburg habe im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit der Show 1,3 Milliarden Kontakte in Zeitungen, Fernsehen oder dem Internet erzielt. Das entspreche theoretisch einem Marketingaufwand von 30 Millionen Euro. Für Potsdam rechne er mit ähnlichen Ergebnissen.
 
Für die Preisverleihung würden bis zu 2000 Mitarbeiter vom Caterer bis zum Handwerker gebraucht. Die Bambi-Verleihung kostet nach Angaben von Welte rund vier Millionen Euro. Der größte Teil werde über Sponsoren finanziert, das Land Brandenburg steuere 125 000 Euro aus der Filmförderung bei. Potsdam beteilige sich mit 50 000 Euro aus dem Marketingetat.
 
Welte betonte jedoch, die Entscheidung für Potsdam habe nichts mit dem Geld zu tun. Andere Städte hätten eine größere Beteiligung geboten. Vielmehr komme der Burda-Verlag in der Überzeugung, dass Potsdam der richtige Ort im 20. Jahr nach dem Mauerfall ist. [mg]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum