Rundfunkgebührenzahler bemängeln „naive Internet-Angebote“

6
30
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Frankfurt am Main – Die Rundfunkgebührenzahler Deutschland (RFGZ) sind „erschüttert, mit welcher Naivität dieöffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf Ihren Webseiten mit hohem journalistischen Gut umgehen – der Glaubwürdigkeit.“

Dies erklärt der Verband in einer Pressemitteilung. Aktuellstes Beispiel sei ein Chat-Angebot der Tagesschau mit Wolfgang Schäuble. Dort können Interessierte Fragen stellen oder Fragen bewerten, von denen „einige“ im Chat gestellt werden sollen.
 
„Die Tagesschau-Redaktion will damit innovativ und modern erscheinen, vielleicht den ein oder anderen ‚Fernseh-Muffel‘ über das Mitmach-Angebot erreichen. Es ist jedoch höchst bedenklich, wenn ausgerechnet ein Chat mit dem Chef der inneren Sicherheit, Herrn Schäuble, auf so unsicheren Umfrageergebnissen basiert“, beklagt der RFGZ.
 
Denn die Liste der Fragen bei Tagesschau.de sei mühelos kompromittierbar. Dies haben die RFGZ mit einem kleinen Video auf Ihrer Webseite und bei YouTube dokumentiert. Es sei unbestreitbar, dass die Glaubwürdigkeit der Umfrage-Ergebnisse arg in Zweifel gezogen werden muss, wenn sie selbst von einem Laien problemlos „passend gemacht“ werden können, führt der Verband weiter aus.
 
„Wenn die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sich besserer Recherche und höherer Qualität der Berichterstattung rühmen, sind solche handwerklichen Fehler ein Schlag in das Gesicht der Rundfunkgebührenzahler. Nach falschen Farben in Flaggen und falschen Vornamen unseres Wirtschaftsministers ist die
mangelhafte Absicherung von Umfragen ein neuer Beleg für fahrlässige Recherche und Informationserhebung unserer finanziell bestens ausgestatteten, öffentlich-rechtlichen Medien“, schreibt der Verband weiter.
 
„Satte Löwen jagen nicht“, kommentiert Norbert Simon, Mediensprecher der RFGZ, den Vorgang. „Wiederholt stellt sich die Frage, ob statt ständig steigender Mittel eine Reduktion womöglich die Qualität steigern könnte, denn dann müsste man sich bei den öffentlich-rechtlichen vielleicht mal wieder anstrengen“. [mg]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com

6 Kommentare im Forum

  1. AW: Rundfunkgebührenzahler bemängeln "naive Internet-Angebote" Aha, statt zu überwachen, werden jetzt Systemkritiker eingeladen. Es brauchen dann nur noch die Verbindungsdaten abgeglichen werden.
  2. AW: Rundfunkgebührenzahler bemängeln "naive Internet-Angebote" Warum haben dann die Privaten so einen Aufstand wegen der I-Net Präsenz der Öfis gemacht, wenn doch alles so naiv ist??? Hatte man Angst unterboten zu werden? Dieses Beispiel zeigt mal wieder: die Öfis sind für alle Kritik gut, egal woher sie kommt, egal was für Thema genommen wird.
  3. AW: Rundfunkgebührenzahler bemängeln "naive Internet-Angebote" RTL ist nach wie vor kein zwangsfinazierter sender.
Alle Kommentare 6 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum