Astra: „Eine Satellitenschüssel genügt für Internet, Fernsehen und Telefonie“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig/Berlin – Mit dem satellitengestützten Zwei-Wege-Breitband-Dienst Astra 2 Connect können Endkunden unabhängig vom Festnetz- oder Kabelanschluss Internet nutzen und Internet-Telefonie nutzen.

Nach Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums haben in Deutschland rund 98 Prozent der Haushalte die Möglichkeit, Zugänge mit mindestens 384 Kilobit pro Sekunde zu nutzen, rund acht Prozent können Internetverbindungen mit mindestens einem Megabit pro Sekunde nutzen. „Für viele Haushalte, insbesondere auf dem Land, ist breitbandiges Internet somit nicht verfügbar“, resümiert das Ministerium. Zudem sei den wachsenden Anforderungen an Verfügbarkeit und Qualität der Internetversorgung Rechnung zu tragen.

Im Rahmen der Breitbandstrategie der Bundesregierung würden deshalb zwei Ziele gesetzt: „Bis spätestens Ende 2010 sollen flächendeckend leistungsfähige Breitbandanschlüsse verfügbar sein“ sowie „bis 2014 sollen für 75 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen, mit dem Ziel, solche hochleistungsfähigen Breitbandanschlüsse möglichst bald flächendeckend verfügbar zu haben“.
 
Dabei ist neben DSL- und TV-Kabelnetzen insbesondere für Orte ohne terrestrische Breitbandversorgung das Breitbandinternet per Satellit eine Option. Diese können für Internet und Internet-Telefonie (VoIP) das Angebot von SES Astra, Astra 2 Connect nutzen. „Des weiteren können mit einem zweiten LNB alle analogen und digitalen Radio- und TV-Programme über unsere Hauptorbitalposition 19,2 Grad Ost empfangen werden“, erklärt Nina McDonagh, Pressesprecherin für die Astra-Tochter Astra Broadband Services. „Mit diesem Angebot können Endkunden komplett unabhängig vom Festnetz- oder Kabelanschluss im Internet arbeiten, lernen oder surfen. Eine Satellitenschüssel am Haus genügt“, sagt Nina McDonagh.
 
Astra 2 Connect biete un- und unterversorgten Haushalten eine Reihe von Vorteilen. Zum einen erlaube die Technologie Endkunden einen flächendeckenden Zugang zum Breitbandinternet im gesamten Footprint des Satelliten, also überall in Deutschland. „Damit kann Astra 2 Connect faktisch alle weißen Flecken in Deutschland schließen“, so Nina McDonagh. „Der Endkunde muss also nicht warten, bis seine Gemeinde endlich über ein Kabel- oder ein Funknetz verfügt, sondern hat mit Astra 2 Connect sofort und heute Zugang zum Breitbandinternet“.
 
Ein weiterer Vorteil von Astra 2 Connect gegenüber terrestrischen Breitband- und WiMAX-Anbietern sei außerdem die Tatsache, dass Investitionen in eine eigene Infrastruktur (Kabelverlegung, Funkmaste etc.) gering seien. „Die Satelliten-Infrastruktur ist vorhanden und muss nur durch die entsprechende Infrastruktur für den Empfang, sprich die Antenne für den Empfang, ergänzt werden“, so die Astra-Sprecherin.
 
Dem hält die Bundesregierung in ihrer Breitbandstrategie entgegen: „Den Vorteilen durch die flächendeckende und sofortige Verfügbarkeit stehen aber gewisse systembedingte Einschränkungen bei der Leistungsfähigkeit sowie höhere monatliche Kosten gegenüber.“ Insbesondere die Upload-Datenrate sei bei Satelliteninternet recht gering.
 
„Durch die höhere Laufzeit der Funksignale (Latenzzeit) ist diese Breitbandtechnologie für echtzeitkritische Anwendungen nur bedingt geeignet“, heißt es weiter. „Downloadraten von ein bis zwei Megabit pro Sekunde und mehr gewährleisten allerdings den Zugang zu allen wesentlichen Internetdiensten, sieht man einmal von Online-Spielen ab“. Die bestehenden Kapazitätsgrenzen, die derzeit eine deutschlandweite simultane Nutzung von nur einigen 10 000 Nutzern erlauben, werden voraussichtlich ab 2010 deutlich angehoben, wenn wie geplant neue Satelliten-Breitbanddienste über so genannte ‚Spot- Beams‘ übertragen werden“.
 
Der Internetzugang bei Astra 2 Connect wird im Plug- und Play-Verfahren. Der Zugriff auf das Internet erfolgt per PC und eine Netzwerkverbindung zum Astra-2-Connect-Satellitenmodem. Für den Datenaustausch ist das Modem über zwei Leitungen zum Senden (TX) und Empfangen (RX) mit dem interaktiven LNB an der Satellitenantenne verbunden. Wer eine kabellose Internetverbindung wünscht, muss das Astra-2-Connect-Satellitenmodem über einen „WLAN-Access-Point“ an der Netzwerkbuchse erweitern.
 
Fernsehen und Astra 2 Connect lassen sich einfach verbinden. Mit nur einer Satellitenschüssel und zwei LNBs bei einer so genannten schielenden Lösung. Dabei wird der interaktive LNB auf Astra 19,2 Grad Ost ausgerichtet, auf dem der Astra-2-Connect-Service aufgeschaltet ist. Den zweiten LNB richtet man auf den Satelliten 23,5 Grad Ost aus.
 
Nötig werden für Astra 2 Connect ein Astra-2-Connect-Satellitenmodem mit Ethernetschnittstelle, eine Satellitenantenne von 80 Zentimetern sowie ein interaktives LNB. Diese drei Hardwarekomponeneten werden vom jeweiligen Anbieter geliefert. In Deutschland bieten derzeit Filiago, Star DSL sowie die Deutsche Telekom Astra 2 Connect an. [ar]

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12 Kommentare im Forum

  1. AW: Astra: "Eine Satellitenschüssel genügt für Internet, Fernsehen und Telefonie" VoIP bei den Latenzen über eine Satellitenstrecke?
  2. AW: Astra: "Eine Satellitenschüssel genügt für Internet, Fernsehen und Telefonie" Ja, dann surfen alle 50 Mill. Sat Haushalte über zwei 30 MBit/s Transponder. Dann kommt ja wieder das nostalgische Akustikkoppler Feeling auf [Genaue Zahlenwerte bitte selber ermitteln] Erinnert mich an die letzte South Park Folge, jeder bekommt pro Tag seine 30 Sekunden Internetzeit cu usul
  3. AW: Astra: "Eine Satellitenschüssel genügt für Internet, Fernsehen und Telefonie" ich denke die Astra Verbindung ist die schlechteste Lösung wenn es um "schnelles" Internet geht.
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