Orange legt sich im Kampf um die Frequenzen mit ORF-Tochter an

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Durch die Digitalisierung des terrestrischen, mit Antenne empfangbaren Fernsehens sind in Österreich Frequenzen frei geworden, um die ein Kampf der Lobbys entbrannt ist.

Der Mobilfunk will Frequenzen nutzen, die durch die TV-Digitalisierung „frei“ wurden, aber von der Fernsehbranche beansprucht werden. Michael Krammer, Chef des Handynetzes Orange, forderte die Freigabe dieser „digitalen Dividende“ für mobiles Breitband, darüber informiert die in Österreich erscheinende Zeitung „Die Presse“.
 
„Die USA sind da Vorreiter – und Europas Telekom-Vision besteht in einheitlichen Ladegeräten für Handys“, ironisierte er. Die Politik bzw. der Rundfunk- und Telekom-Regulator sollten durch günstige Vergabe „Investitionen fördern und nicht mit hohen Versteigerungseinnahmen das Budgetloch zu füllen versuchen“.
 
Die TV-Branche in der Alpenrepublik sieht das genau umgekehrt. Eine Vergabe der Frequenzen an den Mobilfunk „wäre eine ernste Gefährdung der Weiterentwicklung von digitalem terrestrischem Fernsehen“, sagte Michael Weber, Sprecher der für Senderinfrastruktur zuständigen ORF- und Raiffeisen-Tochter ORS, zur „Presse“. Für die Digitalisierung seien „viele Millionen geflossen, und die Telekom-Industrie hat dazu nichts beigetragen – jetzt will sie die Früchte ernten“.
 
Digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) steht in Konkurrenz zu Handy-TV (DVB-H). Bei dessen Vergabe war ORS einem Konsortium unterlegen, dem auch Handynetze angehören.
 
Mit den Frequenzen könnten die Netze für mobile Datenkommunikation günstig ausgebaut werden – mobiles Breitband ist laut Krammer der Wachstumsmotor. Nicht weniger als 69 Prozent der Breitbandzuwächse stammten vom Mobilfunk, nur 21 Prozent vom Festnetz der Telekom Austria. [mg]

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