Österreich nähert sich dem Abschluss der Digitalisierung des Fernsehens

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Österreich ist in der Fernsehdigitalisierung im „letzten Drittel“ der Umsetzung angelangt.

Dies gilt sowohl in zeitlicher als auch in „prozentmäßiger“ Hinsicht: Nach der Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“ im Jahr 2002, zahlreichen Studien und Forschungsvorhaben und nach der Aufschaltung von DVB-T im Herbst 2006 haben die österreichischen Fernsehhaushalte jetzt den letzten Teil der Digitalisierung erreicht.
 
„In der Digitalisierung der Antennenhaushalte („Terrestrik“) und ebenso in jener der Satellitenhaushalte werden wir in Österreich in zwei Jahren nahezu keine analogen Haushalte mehr haben“, heißt es in dem Bericht der Rundfunk- und Telekomregulierungs-GmbH.
 
Mitte 2008 waren 90 Prozent der rund 3,4 Mio. TV-Haushalte mit digitalem Antennenfernsehen versorgt, für 84 Prozent steht analoges Antennenfernsehen schon gar nicht mehr zur Verfügung. Aber auch die Nutzung analoger Satellitensignale geht in den österreichischen TV-Haushalten mit Höchstgeschwindigkeit ihrem Ende entgegen.
 
Knapp 80 Prozent der Satellitenhaushalte (Ende 2008) empfangen Fernsehen inzwischen digital.

Demgegenüber werden Erfolge in der Digitalisierung der Kabelhaushalte nur in kleinen Schritten erreicht, so dass sich diese in der Statistik zur Empfangsebenenverteilung seit 2006praktisch nicht bemerkbar machen. Insofern wirkt sich der Kabelempfang als analoges Schwergewicht insgesamt stark auf denansonsten sehr positiv zu bewertenden Verlauf der Digitalisierung des Rundfunkempfangsin Österreich aus. So sindzurJahresmitte 2008 ca. 47 Prozent der österreichischen TV-Haushaltedigitalisiert (Ende 2006: rund 30 Prozent), 53 Prozent empfingen damals noch analoge TV-Signale.
 
In der terrestrischen Versorgung konnten einige zusätzliche Programme angeboten und auf diese Art die Meinungsvielfalt ausgebaut werden. Neben ORF 1, ORF 2 und ATV sind dies die Programme Puls 4,3 Sat und ORF Sport Plus. 16 weitere Plattformen zur Versorgung mit regionalen TV-Programmen erhielten Ende 2008 ihre Zulassung durch die KommAustria. Darüber hinaus ist seit Anfang Juni 2008 auch DVB-H, oder Handy-Fernsehen, wie es allgemein auch genannt wird, ein zusätzliches mobiles Angebot für österreichische Konsumenten.
 
„Leider hinkt die Digitalisierung unter den Kabelhaushalten weit hinter der Terrestrik und den Satellitenhaushalten her. Dies ist übrigens kein österreichisches Phänomen, auch in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas funktioniert die Digitalisierung im Kabelbereich wesentlich schlechterals in den anderen Bereichen“, wird in dem Bericht bemängelt.
 
Das hat viele Gründe, wie etwa die Vielzahl der unterschiedlichen Kabelbetreiber, die unterschiedlichen Tarifangebote, die relative Vielfaltin den analogen Programmpaketen und insbesondere den Umstand, dass im Kabelbereich kein Terminfür eine Abschaltung der analogen Zubringung festgelegt worden ist.

Weiters ist festzustellen, dass IP-TV gerade in den letztenMonaten deutlich angewachsen ist undderzeit ca. 50 000 Haushalte erreicht. Dies ist wohlaucheine Frage einer sehr attraktiven Tarifstruktur. Insgesamt ist festzuhalten, dass Österreich sich auf einem sehr guten Weg in der Fernsehdigitalisierung befindet unddass die Terrestrik und das Satellitenfernsehen in zwei Jahren nahezu komplett digital ausgestrahlt werden. [mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Österreich nähert sich dem Abschluss der Digitalisierung des Fernsehens Tja, aber wen interessiert wirklich DVB-T? Wohl nur diejenigen, die keine Schüssel installieren DÜRFEN! Das sind recht wenige. Jeder der DARF, wird sich aus logischen Überlegungen eine SAT-Schüssel montieren (lassen). Meint klangbild
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