Analoger Fernsehausstieg in den USA hat begonnen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Washington – Etwa ein Viertel der insgesamt 1 796 Fernsehvollprogramme hat am 17. Februar in den USA den Wechsel vom analogen zum digitalen Antennenfernsehen vollzogen.

Ursprünglich sollten an diesem Tag alle US-Sender diesen Schritt vollziehen. Ein Antrag der neuen Regierung von Präsident Barack Obama an das US-Parlament, diesen Termin um vier Monate auf den 12. Juni zu verschieben, war von beiden Häusern des Kongresses gebilligt worden, berichtet der evangelische Pressedienst (epd).
 
Nach dem Senat hatte am 4. Februar auch das Repräsentantenhaus mit 264 zu 158 Stimmen zugestimmt. Dabei billigte die Mehrheit der demokratischen Abgeordneten den Antrag des Präsidenten, während die Mehrheit der Republikaner dagegen stimmte. Hintergrund war, dass der Betrag, der von der Bush-Regierung für den Kauf von digitalen Decodern durch sozial Schwache vorgesehen war, bereits im Januar aufgebraucht war (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Viele von der Umstellung betroffene US-Bürger – vor allem Arme, Angehörige von Minderheiten und Anwohner von ländlichen Gebieten – wären dann nicht in der Lage gewesen, die erforderlichen Digital-Decoder zu kaufen.
 
Das vom US-Kongress im Februar verabschiedete Milliarden-Konjunkturprogramm von Präsident Obama sieht für diesen Zweck nun zusätzlich einen Betrag in Höhe von 650 Millionen Dollar vor. Damit können weitere Gutscheine in Höhe von 40 Dollar für den Kauf von Decodern ausgegeben werden.
 
Ohne Gutschein kostet ein Decoder zwischen 45 und 80 Dollar. Nach Angaben des MarktforschungsunternehmensNielsen waren etwa 5,8 Millionen Haushalte oder 5,1 Prozent aller 115 Millionen US-Haushalte bis dahin nicht in der Lage, einen digitalen Decoder zu erwerben.

17,7 Prozent der Amerikaner empfangen ihr Fernsehprogramm über Antenne. Die Mehrheit der Amerikaner sieht per Kabel (über 60 Prozent) oder Satellit (etwa ein Viertel) fern.
 
Die größte Stadt, die am 17. Februar den Umstieg vom analogen zum digitalen Antennenfernsehen vollzog, ist das kalifornische San Diego, mit 1,3 Millionen Einwohnern die achtgrößte Stadt der USA. Die meisten der 421 umgestellten Sender befinden sich in dünn besiedelten Gebieten der USA. Die großen Metropolen wie New York, Los Angeles und Chicago folgen erst im Juni.
 
Bereits vor dem 17. Februar hatten 220 Fernsehsender den Umstieg freiwillig vollzogen. [mg]

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