Willems: „Im Gegensatz zu DVB-T ist Astra 2 Connect bereits erprobt“

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Leipzig – Die Bundesregierung plant bis 2010 eine flächendeckende Breitbandversorgung für Internet, unter anderem via DVB-T-Frequenzen, aber auch über Satellit. Darüber sprach DIGITAL FERNSEHEN mit Norbert Willems, CEO der Astra-Tochter Astra Broadband Services.

„Im Gegensatz zu DVB-T ist Astra 2 Connect bereits erprobt und seit 2007 erfolgreich auf dem Markt“, so Norbert Willems. Mittlerweile habe Astra Broadband Services Vertriebsvereinbarungen in zwölf europäischen Ländern abgeschlossen. Weitere Vertriebspartner und Länder seien geplant. „Astra 2 Connect hat außerdem einen großen Infrastrukturvorteil: Für den Betrieb müssen keine hohen Investitionen getätigt werden“, sagt Willems.

DIGITAL FERNSEHEN: Herr Willems, wie bewerten Sie, dass die Bundesregierung den Versorgungsweg über den Satelliten für den schnellen Ausbau der Internet-Breitbandversorgung nun gleichberechtigt mit Lösungen über DVB-T-Frequenzen sieht?
 
Norbert Willems: Erst einmal sind wir unheimlich stolz auf unseren Erfolg. Die Bundesregierung ist überzeugt von den Vorteilen der Satellitentechnologie für den Breitbandausbau im ländlichen Raum und hat sie in ihre Breitbandstrategie aufgenommen.
 
Insbesondere für das Ziel der Bundesregierung, eine flächendeckende Breitbandversorgung bis 2010 zu realisieren, ist die Satellitentechnologie eine attraktive und sofort verfügbare Lösung. Darüber hinaus hat uns das Bundeswirtschaftsministerium versichert, dass künftige Ausschreibungen technologieneutral erfolgen müssen. Damit hat der Satellit im Wettbewerb mit den anderen Technologien gleichberechtigte Chancen. Das freut uns natürlich sehr. Jetzt wollen wir alles daran setzen, die weißen Flecken in Deutschland zu schließen.
 
DF: In Mecklenburg-Vorpommern wurde bereits der Übertragungsweg DVB-T für die Internet-Breitbandversorgung getestet. Die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) Baden-Württemberg startete im Januar einen Aufruf an Unternehmen, um Vorschläge für Pilotprojekte für Breitbandinternet über DVB-T-Frequenzen zu sammeln. Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile des Angebotes von SES Astra gegenüber der Übertragung von Internet über DVB-T-Frequenzen?
 
Willems: Im Gegensatz zu DVB-T ist Astra 2 Connect bereits erprobt und seit 2007 erfolgreich auf dem Markt. Mittlerweile haben wir Vertriebsvereinbarungen in zwölf europäischen Ländern abgeschlossen. Weitere Vertriebspartner und Länder sind geplant. Astra 2 Connect hat außerdem einen großen Infrastrukturvorteil: Für den Betrieb müssen keine hohen Investitionen getätigt werden, wie das beispielsweise bei terrestrischen und Funklösungen der Fall ist. Unser System ist sofort verfügbar.
 
DF: Inwiefern verfügt Astra über die Kapazität, um im größeren Umfang Bürger auf dem flachen Land mit Breitbandinternet über Satellit zu versorgen?
 
Willems: Wir verfügen über genügend Kapazität, um sofort mehrere hunderttausend Nutzer mit Astra 2 Connect zu versorgen. Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht. Wir können bei Bedarf schnell mehr Kapazität zur Verfügung stellen.
 
DF: Wie schnell können Sie Bürgern Breitbandinternet über Satellit zur Verfügung stellen?
 
Willems: Wie gesagt, der große Vorteil von Astra 2 Connect gegenüber unseren Wettbewerbern ist seine sofortige Verfügbarkeit. Um den Dienst zu nutzen, brauchen Sie keine langwierigen und teuren Infrastrukturmaßnahmen. Die Satelliteninfrastruktur ist ja bereits vorhanden und muss nur noch durch die Antenne und das Modem ergänzt werden. Wenn Sie heute Astra 2 Connect bestellen, können Sie theoretisch morgen im Internet surfen.
 
DF: Angenommen ein Kunde möchte ein Angebot wie „Entertain“ von T-Home empfangen, für das eine Internetverbindung von 16 Megabit pro Sekunde benötigt wird. Können Sie solche hohen Datenraten auch für mehrere hundert Kunden liefern?
 
Willems: Bei Astra 2 Connect wird das Signal für den Fernsehempfang nicht über die Internetverbindung, sondern mit einem zweiten LNB direkt über den Satelliten empfangen. D.h. wir brauchen für unser Triple-Play-Angebot keine zusätzliche Bandbreite zur Verfügung zu stellen. Der Endkunde empfängt so alle Fernseh- und Radioprogramme, die über unsere Astra-Hauptorbitalposition auf 19,2 Grad Ost ausgestrahlt werden.
 
DF: In welcher Größenordnung bewegt sich der Preis für den Endkunden bei einer Satellitendirektversorgung?
 
Willems: Astra 2 Connect wird in Deutschland über unsere Vertriebspartner Deutsche Telekom, Filiago und Star DSL vermarktet – die sind letztendlich auch für die Preisgestaltung verantwortlich. Der monatliche Flatratepreis für den Download von beispielsweise einem Megabit pro Sekunde liegt aber bei etwa 40 Euro.
 
DF: Herr Willems, vielen Dank für das Gespräch. [ar]

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9 Kommentare im Forum

  1. AW: Willems: "Im Gegensatz zu DVB-T ist Astra 2 Connect bereits erprobt" Und mit Mangelhaft bewertet.
  2. AW: Willems: "Im Gegensatz zu DVB-T ist Astra 2 Connect bereits erprobt" MANGELHAFT? DAS IST DER TOTALE SCHROTT MIT ABZOCKE, SONST NIX!
  3. AW: Willems: "Im Gegensatz zu DVB-T ist Astra 2 Connect bereits erprobt" Besser wie Modem ist es nun doch.
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