ZDF: „Wegfall des Sponsorings würde Sportrechteerwerb von ARD und ZDF erschweren“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Ein Wegfall des Sponsorings bei den Öffentlich-Rechtlichen würde den Erwerb von Sportrechten erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen, sagte der Leiter der ZDF-Hauptabteilung Kommunikation, Alexander Stock.

„Ein Wegfall des Sponsorings bei ZDF und ARD würde schließlich nicht automatisch den kommerziellen Sendern zugute kommen und darüber hinaus den Sportrechteerwerb von ARD und ZDF erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen“, so Alexander Stockgegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Anfrage. Zudem würden die Einnahmen aus dem Sponsoring die Höhe der Rundfunkgebühr reduzieren. „Darüber hinaus wissen wir aus Zuschauerbefragungen, dass die kurzen Sponsor-Hinweise nicht als störend empfunden werden“, so Stock.

Durch Sponsoring erzielt das ZDF laut eigenen Angaben Einnahmen von rund 20 Millionen Euro pro Jahr. „Diese Einnahmen werden von der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) in der Finanzplanung erwartet – um diesen Betrag wurden die Rundfunkgebühren entsprechend reduziert“, sagt Stock.
 
Die KEF hat grundsätzlich die Aufgabe, den Finanzbedarf, der zur Erfüllung der gesetzlich vorgegebenen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erforderlich ist, zu ermitteln. Auf dieser Basis macht sie einen entsprechenden Gebührenvorschlag. Durch dieses unabhängige Verfahren soll sichergestellt werden, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk unabhängig von politischen Einflüssen finanziert wird. „Nach dieser Logik muss, für den Fall, dass der derzeitig vorgegebene Finanzierungsanteil durch Sponsoringeinnahmen entfällt, ein entsprechender Ausgleich dargestellt werden“, fordert der Leiter der Kommunikationsabteilung des ZDF.
 
Die Finanzierung von ARD und ZDF ist auf verfassungsrechtlicher Basis von den Bundesländern in Staatsverträgen geregelt. „Das Bundesverfassungsgericht sieht in der Mischfinanzierung durch Gebühren, Werbe- und Sponsoringerlöse eine Sicherung der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, betont Stock.
 
Die Landesmedienanstalten in Deutschland begrüßen die Pläne der Ministerpräsidenten, das Sponsoring bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ab der nächsten Gebührenperiode einzuschränken (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Entsprechende Vereinbarungen hatte der Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei und Mitglied der Rundfunkkommission der Länder, Martin Stadelmaier, beim DLM-Symposium in Berlin bekannt gegeben. Demnach ist geplant, ab dem Jahr 2013 Sponsoring im Programm von ARD und ZDF werktags ab 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ganz zu verbieten.
 
Während die öffentlich-rechtlichen Sender mit steigenden Einnahmen aus GEZ-Gebühren planen können, gehen die Werbeeinnahmen der privaten Sender zurück. „Das System droht in eine Schieflage zu geraten, die Wirtschaftskrise wirkt zusätzlich noch als Katalysator, die das Ungleichgewicht dramatisch beschleunigt. Eine Einschränkung des Sponsorings bei ARD und ZDF ist eine erste wichtige Maßnahme zur Stützung des dualen Rundfunksystems in Deutschland“, erklärte Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM). [ar]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: ZDF: "Wegfall des Sponsorings würde Sportrechteerwerb von ARD und ZDF erschweren" Wieso sollte das unmöglich sein?
  2. AW: ZDF: "Wegfall des Sponsorings würde Sportrechteerwerb von ARD und ZDF erschweren" die wollen mit diesen vielen meldungen sicherlich nur erreichen, dass wir werbung im fernsehen besser finden
  3. AW: ZDF: "Wegfall des Sponsorings würde Sportrechteerwerb von ARD und ZDF erschweren" Wieso müssen die ÖRs Sportrechte erwerben? Das sind einmal Veranstaltungen die danach keinen Wert mehr haben.
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