Einigung: Premiere vermeidet Klagewelle von Aktionären

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Nach mehreren Klagen von Aktionären wegen des Verstoßes gegen die Informationspflicht und damit gegen die Ergebnisse der außerordentlichen Hauptversammlung der Pay-TV-Plattform Ende Februar ist es zu einer beiderseitigen Einigung gekommen.

Wie Daniel Bauer, kooptiertes Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Anfrage sagte, hat die Pay-TV-Plattform Premiere auf ihrer außerordentlichen Hauptversammlung am 26. Februar den Aktionären Gutachten von Wirtschaftsprüfungsunternehmen, u.a. von Ernst & Young vorenthalten. „Nur Rupert Murdoch kannte die Gutachten“, so Bauer gegenüber DIGITAL FERNSEHEN.

Die Gutachten seien den Kleinanlegern jedoch mittlerweile vorgelegt worden. Diese enthalten laut Bauer Einschätzungen, inwieweit der Premiere-Konzern saniert werden kann und ob sich für die Aktionäre eine Investition lohnt.
 
Insgesamt hatten über 20 Aktionäre gegen Premiere geklagt. Ob derzeit noch Klagen gegen Premiere offen sind, darüber äußerte sich Premiere gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bislang nicht. „Man hat sich auf einen Vergleich geeinigt“, so Bauer.
 
Bauer kritisiert zudem, dass Premiere auf seiner außerordentlichen Hauptversammlung den Aktionären keinen Ausblick über die weitere Entwicklung des Medienkonzerns gegeben habe. Die Aktionäre seien beispielsweise nicht darüber informiert worden, wie und ob Schwierigkeiten wie der Umgang mit Schwarzsehern behoben werden könnten.
 
Auch sei nicht klar geworden, welche Vorteile eine Integration in das Medienunternehmen News Corporation von Premiere-Hauptaktionär Rupert Murdoch haben könnte.
 
Premiere hatte für den 26. Februar eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Auf der Tagesordnung standen laut Unternehmensangaben der Bericht des Vorstands zum Restrukturierungs- und Refinanzierungskonzept sowie die Beschlussfassung über die geplante Kapitalerhöhung.
 
Klagen gegen die Ergebnisse der außerordentlichen Hauptversammlung könnten eine geplante Kapitalerhöhung für Premiere im zweiten Quartal verzögern. Auf neues Geld ist der Pay-TV-Sender jedoch angewiesen. Für die erste Kapitalerhöhung nach der außerordentlichen Versammlung wurden 412 Millionen Euro beschlossen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das Geld soll in neue Programme und eine Marketing-Offensive fließen. Auf diesen Maßnahmen will die Pay-TV-Plattform im Jahr 2011 schwarze Zahlen schreiben. [ar]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: Einigung: Premiere vermeidet Klagewelle von Aktionären Na, da sind wir aber alle froh. Wäre es vllt. nicht wichtiger gewessen die "Kündigungswelle" der Abonennnten zu vermeiden?
  2. AW: Einigung: Premiere vermeidet Klagewelle von Aktionären Die wurden ja entschädigt. Glaub 85 ct je Aktie. Waren nicht viele.
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