WDR-Rundfunkrat empfiehlt Weiterentwicklung von Radioprogrammen zu Multimediamarken

5
25
Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
Bild: © jakkapan - Fotolia.com

Köln – Der WDR-Rundfunkrat hat unter Vorsitz von Reinhard Grätz eine Stellungnahme zur Zukunft des Radios beschlossen, in der empfohlen wird, WDR-Hörfunkangebote „zunehmend als Multimediamarken erlebbar zu gestalten“.

In der digitalen Welt müsse das Radio seinen Hörerinnen und Hörern „schlüssige Lebenswelten“, Moderatorinnen und Moderatoren mit Identifikationspotenzial und überraschende Konzepte bieten sowie seine regionale Kompetenz weiter stärken. Das linear über UKW ausgestrahlte Radioprogramm bleibe ungeachtet technischer Neuerungen die inhaltliche Basis für das WDR-Hörfunkangebot und dürfe nicht vernachlässigt werden.

Die Stellungnahme enthält wesentliche Schlussfolgerungen des Gremiums aus einem Werkstattgespräch des Programmausschusses unter Leitung von Karin Junker zur „Zukunft des Radios“ im September 2008.
 
Zur Erfüllung seines Auftrags müsse der WDR-Hörfunk alle Alters- und Zielgruppen ansprechen, heißt es in der Stellungnahme weiter. Dazu sollten seine Programme nicht nur linear, sondern zur zeitsouveränen Nutzung auch non-linear verbreitet werden. Eine weitere Empfehlung lautet, die WDR-Hörfunkangebote „zunehmend als Multimediamarken erlebbar zu gestalten, um die Herausforderungen an die Integrations- und Orientierungsfunktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch in Zukunft erfüllen zu können“.
 
Hierzu solle der WDR-Hörfunk verstärkt „offene und flexible Strukturen“ anbieten, damit seine Inhalte „individuell und auf Empfehlung in andere Oberflächen“ eingebaut werden können. Dazu zählten Plattformen wie soziale Netzwerke und Internet-Blogs sowie diverse Spielkonsolen. Die Herkunft der WDR-Inhalte müsse dabei stets klar erkennbar sein.
 
Das Gremium empfiehlt auch, die Nutzerinnen und Nutzer auf allen von ihnen genutzten Medien anzusprechen. Die vielfältigen Veranstaltungen des WDR sollten noch stärker zur Unterstützung der Kernmarken genutzt werden. Die Hörfunk-Marken seien durch ein überarbeitetes Marketingkonzept dauerhaft bei Nicht-Hörerinnen und Nicht-Hörern zu positionieren, so eine weitere Empfehlung.
 
Um die Jugend besser zu erreichen, solle der Kontakt zur Zielgruppe verstärkt werden. Der Rundfunkrat schlägt Diskussionsrunden, Foren und Schulveranstaltungen vor, um Ideen zu sammeln und das kreative Potenzial junger und jüngerer Menschen nutzbar zu machen.
 
„Der selbstverständliche Umgang mit den technischen Möglichkeiten und die Kreativität in der Zusammenstellung eigener Programme ist ein bislang zu selten genutztes Potenzial, das erschlossen werden sollte“, heißt es in der Stellungnahme. Denkbar seien auch von WDR und Jugendlichen gemeinsam verantwortete projektbezogene Programme und „offene Experimentierräume“. [ar]

Bildquelle:

  • Empfang_Radio_Artikelbild: © jakkapan - Fotolia.com

5 Kommentare im Forum

  1. AW: WDR-Rundfunkrat empfiehlt Weiterentwicklung von Radioprogrammen zu Multimediamark Würde es nicht einfach reichen einfach nur Radio zu machen? Also richtiges Radio.
  2. AW: WDR-Rundfunkrat empfiehlt Weiterentwicklung von Radioprogrammen zu Multimediamark Das waren genau meine Gedanke... Aber wenn Radio machen unmodern oder zu schwierig oder teuer geworden ist, dann muss man halt was anderes tun. Interessant ist aber die Aussage Sollte man das nicht sowieso, wenn man Radio macht?
  3. AW: WDR-Rundfunkrat empfiehlt Weiterentwicklung von Radioprogrammen zu Multimediamark Ich empfehle da einfache Lektüre, die selbst solch abgehobene "Radiomacher" verstehen sollten. Radio ist beliebig, austauschbar, gesichstlos, langweilig. Vieleicht sollte man sich im WDR mal Gedanken über ein Gesicht des Radios machen. Ich höre seit Stunden "Radio700".
Alle Kommentare 5 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum