SES Astra will neue Märkte im Nahen Osten erobern

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Luxemburg – Der Satellitenbetreiber SES Astra plant, mit dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässigen Satellitenkommunikationsunternehmen Yahsat eine Gemeinschaftsfirma zu gründen, um so seinen Zugang zum Nahostmarkt zu festigen.

Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) soll das neue Unternehmen unter der Marke Yahlive die TV-Sendekapazitäten des Satelliten „Yahsat 1A“ vermarkten, der Ende 2010 startet. An der neuen Firma werden Yahsat 65 Prozent und SES Astra 35 Prozent halten, wie die FTD aus Branchenkreisen erfahren hat. SES Astra werde demnach für den Anteil 50 Millionen US-Dollar investieren.

SES Astra, führender europäischer Anbieter für den TV-Satellitendirektempfang, erhofft sich durch das Bündnis einen stärkeren Zugang zum Nahostmarkt. Experten schätzen, dass 85 Prozent der 265 Millionen Fernsehhaushalte in der Region Nahost und Nordafrika ihre Programme per Satellitenschüssel empfangen.
 
Das 2007 gestartete Unternehmen Al Yah Satellite (Yahsat) aus Abu Dhabi hat sich durch die Zusammenarbeit mit SES Astra einen Vermarktungs- und Technikprofi an Bord geholt. Wie die FTD weiter berichtet, können über SES Astra auch europäische TV-Programmanbieter den Nahostmarkt bedienen. Damit werde auch das wirtschaftliche Risiko bei der Auslastung der 23 TV-Transponder des Satelliten „Yahsat 1A“ verringert, über die bis zu 250 TV-Programme ausgestrahlt werden können.
 
Yahsat hat für 1,6 Milliarden US-Dollar zwei Satelliten in Auftrag gegeben, die 2010 und 2011 starten sollen. Die Satelliten werden sowohl staatlich-militärisch als auch kommerziell-privatwirtschaftlich genutzt. Yahsat gehört zum Staatsfonds Mubadala aus dem Emirat Abu Dhabi. SES Astra ist die Europatochter des börsennotierten SES-Konzerns.
 
Die bisherigen Marktführer für Satelliten, die den Nahen Osten und Nordafrika abdecken, sind das ägyptische Unternehmen Nilesat und das seit 30 Jahren tätige Unternehmen Arabsat aus Riad. Stark im Geschäft in der Region vertreten ist zudem der SES-Astra-Konkurrent Eutelsat aus Paris. Eutelsat schloss erst im März ein weiteres Langfristabkommen mit Nilesat ab. Seit mehreren Jahren positionieren Eutelsat und Nilesat zusammen Satelliten im All an einer Stelle und vergrößern so die Empfangsmöglichkeiten. Durch das neue Bündnis mit Yahsat erhofft sich SES Astra einen ähnlich guten Zugang zu dieser Zielregion. [cg]

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