Spanien: Noch keine Lösung für Pay-DVB-T

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Madrid – Die Spanische Regierung hat noch immer keine Entscheidung darüber getroffen, ob Rundfunkveranstalter künftig digitale, terrestrische Pay-TV-Dienste anbieten können.

Der zur Mediapro-Gruppe gehörende Privatsender La Sexta hatte bereits wiederholt sein Interesse an einem solchen Dienst geäußert und letzte Woche eine Lizenz dazu bei der Regierung beantragt.
 
Laut Angaben des Branchendienstes „Rapid TV News“ fürchten bereits einige Branchenkenner, dass die Regierung lediglich eine einzige Lizenz für Pay-DVB-T vergeben wird – und zwar an La Sexta. Eine nicht allzu weit hergeholte Vermutung, da die sozialistische Regierung bereits vor Jahren ähnlich entschied. Damals erhielt nur der von Sogecable betriebene analoge Pay-TV-Dienst Canal Plus eine Lizenz.

María Teresa Fernández de la Vega, Erste Vizeregierungspräsidentin im Spanischen Parlament, äußerte bereits, dass die Einführung von Pay-DVB-T eine Änderung bestehender Gesetze durch eine neue Verordnung („Real Decree“) der Regierung erforderlich macht. Sie ergänzte zudem, dass das künftige Privatrundfunkgesetz auch die Themen Handy-TV, HDTV sowie Pay-DVB-T enthalten wird. Dies bedeutet wiederum, dass Pay-DVB-T durch das neue Gesetz legalisiert wird.
 
Mittlerweile hat sich auch der größte spanische Kabelnetzbetreiber Ono bei der Regierung als „interessierter Beteiligter“ gemeldet. Allerdings dürfte es für Ono schwierig werden, eine Lizenz zu erhalten, weil es keine Kapazität im DVB-T- Spektrum gibt. Der Kabelanbieter fordert zudem die Regierung auf, sicherzustellen, dass es kein Alleinverkaufsrecht bei der Vergabe der Fußball-Rechte gibt. Ono bezieht sich mit dieser Aussage auf Mediapros Absichten, seine Fußball-Rechte über die gewünschte Pay-DVB-T-Lizenz zu vermarkten.
 
Auch die privaten Sender Antena 3, die zur Grupo Planeta gehört, und Mediasets Telecinco haben bereits erklärt, dass sie die Einführung von Pay-DVB-T für notwendig halten, obwohl Telecinco nach eigener Aussage in den nächsten fünf Jahren keinen derartigen Dienst starten möchte – genau der Zeitraum, in dem Mediapro die Fußball-Rechte besitzt. [cg]

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