Hessischer Rundfunk spart wegen Finanzkrise am Programm

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt am Main – Der Hessische Rundfunk (HR) muss sparen und erlässt Prüfaufträge, um zu überlegen, welche Sendungen wegfallen sollen.

Die HR-Spitze verhandelte am Montag erneut auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten über den Sender-Etat. Das berichtet die Onlineausgabe der „Frankfurter Rundschau“ (FR). Dabei solle „möglichst wenig beim Programm“ wegfallen, beteuerte der Fernsehdirektor des HR, Manfred Krupp, gegenüber der Zeitung.

Dennoch demonstrierten Mitarbeiter der Rundfunkanstalt in gelbe T-Shirts gekleidet mit dem Aufdruck „Rettet das Hessenjournal“ in ihren Büros gegen mögliche Programmstreichungen.
 
Zwei Drittel der Mitarbeiter des Hessischen Rundfunks sind Freie, berichtet die FR. Man verstehe nicht, dass von den 485 Millionen Euro des HR-Etats lediglich 20 Millionen Euro für die Freien ausgegeben werde, zitiert die Zeitung einen Mitarbeiter. „Denn wir sind doch die, die das Programm nachen, das dem Sender sein Gesicht gibt“.
 
Ein anderer Mitarbeiter habe darauf hingewiesen, dass bereits Sendungen wie „Herrchen gesucht“ und „Service: Natur“ eingestellt worden seien und gewarnt: „Irgendwann erkennt man doch die Konturen des HR nicht mehr“.
 
Bislang sei jedoch noch nichts entschieden, sagte Krupp gegenüber der Frankfurter Rundschau. Ende April solle dem Personal ein „Zwischenstand“ bekannt gegeben werden. Im Mai werde dem Verwaltungsrat ein Spar-Vorschlag unterbreitet.
 
Insgesamt werde der Hessische Rundfunk bis zum Ende der Gebührenperiode rund 64 Millionen Euro weniger zur Verfügung haben, sagte Krupp der FR. Wie in anderen Sendegebieten werde auch der HR mit einer erhöhten Zahl von Hartz-IV-Empfängern und damit niedrigeren Gebühreneinnahmen konfrontiert.
 
Zudem gebe es wahrscheinlich mehr Ab- als Neuanmeldungen. Beide Faktoren zusammen würden laut Gebühreneinzugszentrale 26 Millionen Euro bis 2013 ausmachen. Gleichzeitig hinterlasse die Finanzkrise ihre Spuren bei sinkenden Zinsen für Rücklagen, die der HR für die Altersvorsorge plant. Laut Krupp wird dem HR von einer Gebührenerhöhung für die laufende Periode „nix übrig“ bleiben. [ar]

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