Unterhaltungselektronik-Markt dreht ins Minus

2
29
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Berlin – Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik wird im Jahr 2009 voraussichtlich um sieben Prozent schrumpfen und ein Umsatzvolumen von 12,5 Milliarden Euro erreichen.

In der Europäischen Union sinkt der Umsatz mit Consumer Electronics (CE) im Durchschnitt um neun Prozent auf 62 Milliarden Euro. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis von aktuellen Daten der Markforschungsinstitute EITO (European Information Technology Observatory) und GfK.
 
In Europa ist es der erste Umsatzrückgang seit Mitte der 90er Jahre. „Der Grund für das Minus im CE-Markt ist weniger eine Konsumzurückhaltung der Verbraucher infolge der Wirtschaftskrise“, sagte BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. „Die Digitalisierung der Unterhaltungselektronik hat in den vergangenen Jahren zu sehr kräftigen, oft zweistelligen Wachstumsraten geführt. Dieser Prozess ist jetzt nahezu abgeschlossen.“ Zudem gebe es in diesem Jahr keine Sondereffekte durch sportliche Großereignisse wie 2008 die Fußball-EM und die Olympischen Spiele. Gleichzeitig fallen die Preise für viele Produkte.

Großen Einfluss auf den Gesamtmarkt hat die Umsatzentwicklung bei Flachbildfernsehern. Auf LCD-Geräte und Plasmafernseher entfallen 57 Prozent des gesamten CE-Marktes. In Deutschland werden im Jahr 2009 mit rund 7,1 Millionen Geräten so viele Flachbildfernseher verkauft wie nie zuvor. Die Absatzzahlen steigen um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch gehen die Umsätze laut der EITO-Prognose um zwei Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. „Die Kunden profitieren beim Kauf moderner TV-Geräte von den sinkenden Preisen“, sagte Berg.
 
So fällt der Durchschnittspreis für Flachbildfernseher im laufenden Jahr voraussichtlich um zehn Prozent auf rund 750 Euro. Rückläufig sind auch die Umsätze mit Digitalkameras, MP3-Playern oder Navigationsgeräten. Ein Umsatzplus erzielen Blu-ray-Player, digitale Set-Top-Boxen für den Fernsehempfang und digitale Heimkino-Systeme. Im Jahr 2009 entfallen in der Unterhaltungselektronik 95 Prozent des Umsatzes auf digitale Produkte und nur noch fünf Prozent auf analoge Geräte.
 
„Neue Impulse sind von der zunehmenden Heimvernetzung zu erwarten“, sagte Berg. Heimvernetzung bezeichnet die Verbindung unterschiedlicher Geräte wie Computer, Fernseher, Digitalkamera, MP3-Player, Hifi-Anlage untereinander und mit dem Internet. „Die Verbraucher wollen ihre auf dem Computer gespeicherten Fotos und Videos auf dem Fernseher anschauen oder mit der Hifi-Anlage Musik vom MP3-Player abspielen. Die Vernetzung der Geräte macht das möglich“, sagte Berg.
 
In diesem Bereich werde nach Einschätzung des BITKOM in den kommenden Jahren ein neuer Milliardenmarkt entstehen. Zusätzlichen Schub bringt die verstärkte Ausstrahlung hochauflösender TV-Sendungen und Filme (HDTV) in Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien. Berg: „Erkennen die Verbraucher die Vorteile des neuen Fernsehens mit seiner besseren Bild- und Tonqualität, wird ihr Interesse an HD-fähigen Geräten sprunghaft steigen.“
 
Den stärksten Umsatzrückgang unter den größten EU-Ländern verzeichnet laut der EITO-Prognose Spanien mit einem Minus von 16 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro im Jahr 2009. In Italien beträgt der Rückgang des CE-Marktes 13 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro und in Frankreich zwölf Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Moderater fällt das Minus im – neben Deutschland – größten EU-Markt aus. Großbritannien verliert nur vier Prozent des Umsatzes auf 12,4 Milliarden Euro. [cg]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

2 Kommentare im Forum

  1. AW: Unterhaltungselektronik-Markt dreht ins Minus an das newsteam: im jahre 2008 gab es keine fußball wm
  2. AW: Unterhaltungselektronik-Markt dreht ins Minus Kein Wunder! Hardware toll,Software kaum vorhanden! Oder man sollte sich doch eher über die sehr guten Verkaufszahlen der letzten beiden Jahre freuen. Unterm Strich gibt es in Deutschland keine öffentlichen HD Sender bzw. das DSL Netz lässt grossflächich sehr zu wünschen übrig um HD oder schnell Musik zu laden. Alles was man für mehr Absatz benötigt liegt gerade im Entwicklungsstadium. Ab 2010 können wir hoffen!
Alle Kommentare 2 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum