Medientreffpunkt: Zukunftsvision über künftiges Hochschulfernsehen

0
34
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Leipzig – Auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland wurde am Montag nach „Chancen für ein deutschsprachiges Hochschulfernsehen“ gefragt.

Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz von der Uni Leipzig und Martin Choroba, Geschäftsführer der Produktionsfirma Tellux-Film präsentierten ihre Vision eines gemeinsamen Fernsehsenders aller Hochschulen – eine „frivole Idee“, wie Steinmetz zugab, die im Detail zu entwickeln und umzusetzen noch einige Zeit und Anstrengung bräuchte.

Steinmetz stellte in einem kurzen Vortrag das Konzept von „hochschul.tv“ vor: Das Programm dieses Senders soll von den Studierenden der beteiligten Hochschulen gemacht werden und sich an Studierende und bildungsorientierte, ältere Bürger gleichermaßen richten. Das Themenspektrum ist dabei breit gefächert: Von Vorlesungen in Echtzeit über aktuelle Berichte aus der internationalen Politik über Kurzfilme bis hin zu Servicebeiträgen für Studierende.
 
Dabei sollen dieBeiträge ästhetisch ansprechend und überregional interessant sein. Als Rechtsform sei bereits über einen Verein bürgerlichen Rechts nachgedacht worden, dem ein Programmbeirat aus Vertretern der beteiligten Hochschulen zur Seite gestellt werde.
 
Die Organisationsstrukturen dieses Senders beschrieb Steinmetz mit der Formel „eine Mischung aus ARD und McDonald’s“: eine föderale Struktur, die von jeder beteiligten Hochschule bestimmte Franchisestandards abverlangt. Allerdings müssen die Institutionen – anders als bei McDonald’s – nichts für ihre Teilnahme an dem Projekt zahlen. Außerdem sollejede Hochschule Programmbeiträge in dem Maße liefern, wie sie dazu willens und in der Lage sei.
 
Martin Choroba hob vor allem die inhaltlichen, gesellschaftspolitischen und auch wirtschaftlichen Potentiale des Projektes hervor: „Wir glauben, dass so eine Plattform nicht Vielfalt verhindert, sondern Vielfalt fördert.“ Die Tellux-Film, die nunmehr seit 50 Jahren Bildungsfernsehen produziere, könne hier vor allem das wirtschaftliche Know-how einbringen.
 
Nach der Projektpräsentation wurde in gelassen-kritischer Atmosphäre diskutiert. Grundsätzlich stand das Publikum dem Projekt recht aufgeschlossen gegenüber. Die zahlreichen Fragen zielten dabei vor allem in zwei Richtungen: Wie man die Organisation im Detail bewältigen wolleund ob man sich angesichts des enorm breiten Themenspektrums nicht ein bisschen viel vorgenommen habe. Rüdiger Steinmetz gab dabei freimütig zu, dass vieles noch im Detail noch nicht ganz ausgereift sei, war aber insgesamt optimistisch, dass ein Hochschulfernsehen in zwei Jahren möglich sei. [cg]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum