Medientreffpunkt: MDR will einheitliche Bewertungsmaßstäbe für Drei-Stufen-Test

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Der Öffentliche Rundfunk in Deutschland steht vor neuen Herausforderungen. Ursache dafür sind Forderungen der EU.

Danach sollen alle bestehenden und geplanten Programminhalte in einem Drei-Stufen-Verfahren auf ihren Bedarf, die Qualität und Finanzierbarkeit getestet werden.
 
Bernd Radeck, Justitiar des Saarländischen Rundfunks sieht darin eine Chance für den Öffentlichen Rundfunk. Auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig sagte er, dieses Verfahren schaffe eine zusätzliche Transparenz. „Ich glaube, das erhöht die Akzeptanz für den Gebührenzahler“, denn nun könne dieser genau sehen, wofür seine Gelder eingesetzt würden. Radek sieht aber auch Risiken und Nebenwirkungen des „Medikaments“ Drei-Stufen-Test. Durch die Überprüfung bereits bestehender Programminhalte würden zuviel finanzielle und personelle Ressourcen gebunden.

Prof. Dr. Gabriele Schade, MDR-Rundfunkrat, kritisierte, dass es keine einheitlichen Qualitätskriterien für Telemedien, wie Internet oder Videotext, gebe. „Hier ist selbst die Forschung noch uneins und kann noch keine abschließenden Ergebnisse vorlegen“. Zudem habe die Arbeit in der MDR-Arbeitsgruppe gezeigt, dass für die ARD und ZDF weitere einheitliche Bewertungsmaßstäbe für den Test nötig seien. Bei den Kriterien für die Qualität der Sendeinhalte, ist man in der Schweiz schon weiter.
 
Markus Jedele, von der Schweizer SRG erläuterte die rechtliche Situation im Alpenstaat. Qualitative Anforderungen, wie Glaubwürdigkeit, Wahrheitsgehalt und sauberes journalistisches Arbeiten seien rechtlich fixiert. Zudem würden die Schweizer Fernseh- und Radiostationen einmal jährlich überprüft und erhielten erst dann ihre Sendekonzessionen. Das betreffe sowohl bestehende als auch geplante Sendungen. Im Unterschied zu Deutschland würden die Sender von externen Instituten und Wissenschaftlern geprüft.
 
Fernsehen und Internet werden in Zukunft immer weiter verschmelzen. Das mache eine getrennte Bewertung immer schwieriger sagte Manuel Dähler von der Schweizer Mediapulse AG. Daher müssten neue Forschungsansätze und -schwerpunkte in die zukünftigen Drei-Stufen-Tests Eingang finden. [cg]

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