Schaas sieht in CI plus-Schnittstelle Investitionssicherheit für TV-Zuschauer

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Die Deutsche TV-Plattform tritt nachdrücklich für Interoperabilität und einheitliche TV-Standards ein. Diese Position machte Gerhard Schaas, Vorstandsvorsitzender dieser Vereinigung beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland deutlich.

Hintergrund dieser Forderung, die vorrangig an die Landesmedienanstalten gerichtet ist, liegt in der Entscheidung der Landesmedienanstalten Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, die der Mediengruppe RTL im Ballungsraum Stuttgart, sowie in Mitteldeutschland ein DVB-T-Angebot in MPEG-4-Verschlüsselung und Conax-Grundverschlüsselung, lizensierten, ohne sich mit den anderen Medienanstalten und anderen Marktpartnern über sinnvolle zukünftige Standards abzustimmen.
 
Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, muss der Zuschauer, wenn der die größere Vielfalt nutzen will, sich ein neues Empfangsgerät zulegen.
 
„Grundsätzlich ist die Fortentwicklung des terrestrischen Verbreitungsstandards begrüßenswert – diese muss aber zur richtigen Zeit und auf Basis gemeinsamer Vorschläge erfolgen“, so Gerhard Schaas, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, am Rande des Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig.
 
Andre Prahl, Bereichsleiter Programmverbreitung der Mediengruppe RTL bei CBC und Vorstandsmitglied der TV-Plattform, erläuterte die Entscheidung der Mediengruppe RTL unter anderem damit, dass die effektive und nachhaltige Nutzung der Rundfunkfrequenzen für den privaten Rundfunk vor dem Hintergrund der Debatte um die Digitale Dividende einen hohen Stellenwert besitzt.
 
Der Erfolg des digitalen terrestrischen Fernsehens DVB-T in Deutschland mit über 90 Prozent Versorgungsgrad beruht auf der konzertierten Entscheidung aller Beteiligten.
 
Um diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben und eine Verunsicherung der Verbraucher zu vermeiden tritt die Deutsche TV-Plattform als Mittler und Moderator zu Gunsten von einheitlichen Standards bei der Digitalisierung des Fernsehens ein.
 
„Die neu eingerichtete Arbeitsgruppe Terrestrik ist das richtige Gremium, um Weichenstellungen für die Fortentwicklung des digitalen Antennenfernsehen vorzunehmen“, konstatiert Schaas.
 
Die Migration von MPEG-2- auf MPEG-4-Codierung wird dabei konkret im Fokus stehen. Auch bei anderen Fragen wie der Nutzung der Digitalen Dividende, der schnelleren Digitalisierung aller TV-Übertragungswege in Deutschland oder dem bevorstehenden Start des Regelbetriebs für das hochauflösende Fernsehen HDTV agiert die Deutsche TV-Plattform als Kompetenzzentrum.
 
„Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht dabei immer wieder die Verständigung aller Beteiligten im Interesse der Nutzer“, so Schaas. Besonders wichtig sei es, den Verbrauchern die größtmögliche Investitionssicherheit zu geben. Aus diesem Grund begrüßt die Deutsche TV-Plattform das Ziel der Partner RTL und Eutelsat, im Rahmen ihres gemeinsamen DVB-T-Projektes, die CI Plus-Schnittstelle zukünftig zu unterstützen. Somit wird ein notwendiges Mindestmaß an Inter-operabilität gesichert.

Deutsche TV-Plattform ist ein Zusammenschluss von Programmanbietern, privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, Netzbetreibern und Industrieunternehmen, Forschungsinstituten und Universitäten, Bundes-ministerien, Landesregierungen und Medienanstalten sowie anderen, mit den digitalen Medien der Zukunft befassten Unternehmen, Verbänden und Institutionen. [mg]

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18 Kommentare im Forum

  1. AW: Schaas sieht in CI plus-Schnittstelle Investitionssicherheit für TV-Zuschauer Damit steht er und seine Industrielobby sicherlich alleine da. Ich glaube kaum, dass selbstdenkende selbstrecherchierende Menschen sich so einen Müll kaufen... Die einzigen nützlichen CIs (CI 1.0 OHNE +) für die Deutschen PayTV-Zuschauer sind: Für KDG, Premiere: Alphacrypt light mit Firmware 1.16 vom September 2008 Für Premiere, Telecolumbus/Primacom, Unitymedia, KabelBW: Giga Cam Blue mit Firmware 1.22
  2. AW: Schaas sieht in CI plus-Schnittstelle Investitionssicherheit für TV-Zuschauer Das ist m.E. ein eindeutiger Widerspruch zur Äußerung des Pressesprechers seiner Firma vor einigen Monaten... Da wurde u.a. gesagt: Was ist nun mit den aktuellen Loewe-Geräten, die eine DVB-CI-Standardschnittstelle haben? Was ist mit der revocation list, welche ja bei den CI+-Spezifikationen die Möglichkeit lässt, selbst zertifizierte CI+-Geräte im Nachhinein auszuschließen? Wie wird sichergestellt, dass aktuelle CI-Geräte mit den CI+-Modulen uneingeschränkt nutzbar sind? Herr Schaas sollte im Zusammenhang mit CI+ fairerweise nicht von Investitionssicherheit für den Zuschauer sprechen, denn die liegt da in keinem Fall vor. Ein High-End-Gerät wie die von Loewe sind unter solchen Rahmenbedingungen keinesfalls empfehlenswert...
  3. AW: Schaas sieht in CI plus-Schnittstelle Investitionssicherheit für TV-Zuschauer Die Loewe-, Technisat- und Sony-Geräte mit CI kann man quasi wegschmeißen. Und die revocation list ist dazu da, um den CI+ Markt nicht abflauen zu lassen: Ich stelle mir das so vor: Ein CI+ Gerät wird bei Erstinbetriebnahme mit einem Datum markiert und pünktlich nach 2 Jahren per revocation list wird das Ding geschrottet, so dass ein Neukauf eines anderen CI+Moduls nötig ist. Wenn es diese revocation list in dieser CI+Unnorm wirklich gibt, dann ist das per einfacher "while if else"-Anweisung scripttechnisch zu lösen und die CI+ Industrie hat damit eine neue dauerhaft gesicherte Einnahmequelle.
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