NBC-Universal-Chefin Behrends sieht im Pay-TV Modell der Zukunft

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Katharina Behrends, Geschäftsführerin von NBC Universal Global Networks Deutschland, sagt dem Pay-TV eine rosige Zukunft voraus und freut sich auf ein Ende der analogen Welt.

Zudem sieht Behrends in der fortschreitenden Digitalisierung und der Zunahme neuer, digitaler Sender eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz für „die kleinen Free-TV-Kanäle, ihre heutige Marktlücke unter rund 40 analogen Programmen zu halten. Pay-TV ist da automatisch besser gestellt“,konstatiert sie im Interview mit der „Tageszeitung“ (taz).

Da ihrer Meinung nach eine Programm-Finanzierung allein aus Werbung auf Dauer für die wenigsten Kanäle rentabel sei, seien zusätzliche Pay-TV-Angebote die einzig sinnvolle Variante für die Zukunft. Ein großes Problem für kleinere Sender wie Das Vierte, der im letzten Jahr durch die NBC verkauft wurde, ist Behrends zufolge außerdem der schrumpfende Markt und damit einhergehende Rabattschlachten. Wenn da kleine Sender noch mithalten wollen, müssten sie Werbekunden hohe Rabatte bieten, um ansatzweise mit der Konkurrenz mithalten zu können.
 
Obwohl die Pay-TV-Plattform Premiere in letzter Zeit eher durch Verluste als Gewinne auf sich aufmerksam machte, zeigt sich Behrends gegenüber der „taz“ äußerst zuversichtlich, dass sich Pay-TV künftig auch in Deutschland für den Massenmarkt positionieren wird: „als Basic-Produkt mit niedrigem Einstiegspreis – und tollen Sendern. Ich bin mir sicher, das wird funktionieren.“
 
Bei NBC Universal selbst wird bereits seit Anfang des Jahres konkret über den Start eines neuen Frauensenders nachgedacht (DF berichtete). Im Februar war dabei ein deutscher Ableger des Senders Diva im Gespräch. Gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bezeichnete ein NBC-Universal-Sprecher das TV-Projekt Diva allerdings lediglich als „Option“. Im Gespräch mit der „taz“ erwähnt Behrends nun, beim Thema Frauensender auf dem deutschen Markt eine Nische zu sehen, die sie gerne schließen würde – auch mit Eigenproduktionen.
 
Einen Seniorensender hält sie hingegen für vollkommen überflüssig: „Denn den haben wir ja schon – mit den Öffentlich-Rechtlichen.“
 
In Deutschland betreibt NBC Universal die beiden Pay-TV-Kanäle 13th Street und Sci Fi und ist zudem an den Spartensendern History Channel und Biography Channel beteiligt. Im Juni 2008 trennte sich der Medienkonzern von dem ohne Fortune laufenden Spielfilmsender Das Vierte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) und verkaufte ihn für rund 13 Millionen Euro an den russischen Unternehmer Dmitri Lesnevski. [cg]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: NBC-Universal-Chefin Behrends sieht im Pay-TV Modell der Zukunft Wenn sie meint. Was soll sie auch sonst sagen? Schliesslich haben sie ja DAS VIERTE verkauft...
  2. AW: NBC-Universal-Chefin Behrends sieht im Pay-TV Modell der Zukunft Der Zug PayTV ist bereits abgefahren. PPV vielleicht noch, aber die Richtung ist On-Demand. Definitiv keine Programmierung einer Dauerwiederholschleife.
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