Medienanstalten wollen Gewinnspiel-Anrufkosten bei 50 Cent deckeln

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Stuttgart – Die Gewinnspielsatzung und ihre Umsetzung in der Praxis soll nach der Auswertung einer umfangreichen Programmbeobachtung durch die Landesmedienanstalten bis Ende Juni bewertet werden.

Wie die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) heute mitteilt, wird sie dann entscheiden, ob Beanstandungsverfahren eingeleitet werden.
 
Die Regelung, dass ein Gewinnspielanruf nicht mehr als 50 Cent kosten darf, soll einheitlich durchgesetzt werden. In einem Brief an die Verbände der Radio- und Fernsehveranstalter in Deutschland wies der ZAK-Vorsitzende Thomas Langheinrich darauf hin, dass das Überschreiten dieser Grenze einen Verstoß gegen eine entsprechende Regelung im Rundfunkstaatsvertrag darstelle.

„Es ist erforderlich, dass die Sender eine Verständigung mit dem Mobilfunkbetreibern erzielen, damit auch bei der Mobilfunknutzung die vom Gesetzgeber definierte Höchstgrenze nicht überschritten wird“, forderte er. „Wenn das nicht garantiert werden kann, darf es mit Ausnahme von SMS keine Teilnahme an Gewinnspielen über das Handy geben“, so Langheinrich.
 
Da die öffentlich-rechtlichen Sender für ihre Programme bislang keine entsprechende Gewinnspielsatzung auf den Weg gebracht haben, soll es bis Ende Juni aus Gründen der Gleichbehandlung keine Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die 50-Cent-Anruf-Obergrenze geben. Voraussetzung ist allerdings, so der Beschluss der Kommission für Zulassung und Aufsicht, dass die Veranstalter die Mitspieler ausdrücklich auffordern, vom Festnetz aus anzurufen oder eine SMS zu schicken.
 
Gleichzeitig müssen Veranstalter deutlich darauf hinweisen, dass bei einer Teilnahme aus dem Mobilfunknetz in der Regel deutlich höhere Kosten entstehen.
 
Nach einem für die ZAK erstellten Gutachten betrug der Netto-Umsatz der Call-In-Formate im deutschen Fernsehen pro Jahr rund 255 Millionen Euro, der Anteil der TV-Veranstalter belief sich dabei auf ca. 136 Millionen Euro.
 
An den Call-In-Gewinnspielen im deutschen Fernsehen beteiligt sich nur eine relativ kleine Anzahl von teilnahmewilligen Zuschauern (unter 0,5 Millionen). Das Volumen des Call-In-TV-Marktes ist im Vergleich zu anderen Erlösquellen für TV-Sender eher gering. [cg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Medienanstalten wollen Gewinnspiel-Anrufkosten bei 50 Cent deckeln Idealerweise sollte eine dieser Nepp-Nummern höchstens 1 mal am Tag abgferechnet werden, also das so ein armes ******* sich nicht um Haus und Hof Telefoniert. DAS wäre mal ne gescheite Deckelung! Gestern auf Kabel 1... Sehe eine irg. Verbrauchershow - kommt: gewinnw TV & noch was - kennt man ja, aber was lese ich da noch ? treffe Leitung 2! Oh Gott, die auch?! Ist schon ne Schande, dass große Sender auf Dummenfang gehen .....
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