WDR-Intendantin Piel gratuliert Friedrich Nowottny zum 80. Geburtstag

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Köln – Anlässlich seines 80. Geburtstages am 16. Mai würdigt Intendantin Monika Piel den ehemaligen WDR-Intendanten Friedrich Nowottny.

Fast vierzehn Jahre nach seiner Intendantenzeit sei er noch immer ein hervorragender Botschafter für den WDR, den er selbst so lange mit gestaltet habe. „Als Journalist haben Sie die Berichterstattung über die Bonner Republik entscheidend geprägt. Ihre kritische Haltung, Ihr berühmt-berüchtigtes Nachhaken und Ihr unabhängiger Geist haben journalistische Maßstäbe gesetzt, denen wir im WDR uns auch heute noch verpflichtet fühlen“, so Piel.
 
Im Jahr des 60. Geburtstages der Bundesrepublik sei Nowottny zudem nach wie vor ein viel gefragter und geschätzter Gesprächspartner.

Geboren am 16. Mai 1929 im oberschlesischen Hindenburg, heute Zabrze in Polen, begann Nowottny seine journalistische Karriere 1948 als freier Mitarbeiter und Lokalreporter bei der Tageszeitung „Freie Presse“ in Bielefeld. 1962 ging Nowottny zum Saarländischen Rundfunk und wurde Leiter der Abteilung für Wirtschaft und Soziales. Die Fernsehsendung „Der Markt – Wirtschaft für jedermann“ machte ihn den Menschen vor den Schwarz-Weiß-Fernsehapparaten schnell bekannt. Denn bereits hier zeigte er eine seiner herausragenden Qualitäten: An sich „dröge Materie“ spannend, verständlich und witzig zu vermitteln.
 
Fünf Jahre später wechselte Nowottny ins Bonner Studio des WDR, übernahm 1973 dessen Leitung und den „Bericht aus Bonn“, jene Sendung, die er entscheidend prägte und ihn zum „Mister Bonn“ machen sollte. Insgesamt eintausend Mal stand er für das TV-Magazin mit der
ihm eigenen Ironie und enormer Schlagfertigkeit gegenüber Politikerphrasen vor der Kamera. Probate Gegenmittel wussten nur wenige. So Willy Brandt, der während eines Interviews auf Nowottnys sehr ausführliche Fragen und seinem gleichzeitigen Hinweis an den Bundeskanzler sich aufgrund der knappen Sendezeit bitte nur kurz zu äußern, entweder mit einem schlichten „Nein“ oder „Ja“ antwortete.
 
1985 übernahm Nowottny schließlich für zehn Jahre die Intendanz des Westdeutschen Rundfunks. In seine Amtszeit fielen u.a. der Start der „Lindenstraße“ sowie der Radiowelle „Eins Live“. Zudem managte er als ARD-Vorsitzender (1991 bis 1992) nach der Wiedervereinigung auch die Integration der ostdeutschen Rundfunkanstalten in die ARD.
 
1995 ging Friedrich Nowottny in den Ruhestand, oder doch nicht? Denn der quirlige und immer optimal vorbereitete Journalist war weiterhin gefragt – und ließ sich auch sehr gerne fragen. So kommentierte er für RTL die Bundestagswahl 2002, für Phoenix dieBundestagswahl 2005, vertrat Sandra Maischberger in ihrer Schwangerschaft und gab so en passant und vergleichsweise spät seinen Einstand als Talkshow-Moderator. [cg]

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