„Reanalogisierung“: Netzbetreiber wollen Millionen von TV-Sendern

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Leipzig – Zurück in die Vergangenheit: Aus „digital“ werden Kabelnetzbetreiber vielfach wieder „analog“ machen müssen, um ihren Kunden auch weitherin die in der Zuführung dann ausschließlich digitalen verbreiteten Sender anbieten zu können. Das kostet Geld, Zeit und zerrt derzeit an den Nerven aller Beteiligten.

Allein Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) möchte von den Sendern angeblich einen Betrag von rund 20 Millionen Euro haben. Man sei jedoch bemüht, den Betrag zu reduzieren, so ein Insider zu DIGITAL FERNSEHEN.

Das ZDF möchte sich nicht an den Umstellungskosten beteiligen, die ARD will sich „vertragskonform“ verhalten (DF berichtete). Wenn kein Geld fließt, holt die KDG schon einmal den Knüppel aus dem Sack. Kabel-Deutschland-Sprecher Gassen kann es sich im Gespräch mit DF nicht vorstellen, „dass ARD und ZDF im Rahmen ihres öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrags auf die analoge Reichweite verzichten möchten“.
 
Damit sind die Pflöcke beider Seiten eingerammt. Die einen wollen gerne abschalten, die anderen wollen diese an den Kosten beteiligen. Und wie immer, wenn es ums Geld geht, geht der Streit erst richtig los. Der ZDF-Produktionsdirektor Bereczky sieht in Sachen Digitalisierung einzig die Kabelnetzbetreiber in der Pflicht: „Die Kabelnetzbetreiber müssen nachziehen“, so Bereczky im DF-Gespräch. Man wolle „die analogen Satellitenausstrahlungskosten nicht weiter ohne Not finanzieren“, so das ZDF in seinem Statement weiter.
 
Derzeit verhandeln Sender und Infratsrukturanbieter über einen gemeinsam koordinierten Abschaltzeitpunkt für das analoge Fernsehen. [fp]

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57 Kommentare im Forum

  1. AW: "Reanalogisierung": Netzbetreiber wollen Millionen von TV-Sendern Weil die Kabelnetzbetreiber die Zeit verschlafen und nicht investiert haben, sollen jetzt 1. die Sender blechen 2. die Kunden weiterhin für dumm verkauft werden und 3. die Analogabschaltung der Astra Transponder noch weiter hinausgezögert werden. Scheinbar raucht man dort wirklich ein komisches Kraut.
  2. AW: "Reanalogisierung": Netzbetreiber wollen Millionen von TV-Sendern Vor allem zeigt es: die lange propagierte "Unabhängigkeit von irgendwelchen Satelliten" war in Wahrheit eine Riesenfarce. Jetzt zeigt sich überdeutlich: das Kabel ist der Wurmfortsatz des Satellitenfernsehens, leider ein sehr teurer.
  3. AW: "Reanalogisierung": Netzbetreiber wollen Millionen von TV-Sendern ...yep, zumal 3/4 aller Sender per Sat zugeführt werden *gg* Gäbs sie da nicht, gäbs sie auch nicht im Kabel.
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