Anga Cable: Pay-TV-Sender fordern schnellere Digitalisierung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Köln – Jochen Kröhne, Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Arbeitskreises Digital Pay-TV im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT), hat heute auf der Fachmesse Anga Cable den aktuellen Forderungskatalog der Pay-TV-Sender im VPRT zur Digitalisierung der Fernsehübertragung vorgestellt.

Die Pay-Sender innerhalb des VPRT fordern alle Marktbeteiligten auf, sich an einer schnelleren und konsequenteren Digitalisierung zu beteiligen, berichtet der VPRT. „Kabel und Satellit sind mit 18,5 und 16,2 Millionen angeschlossenen Haushalten immer noch die Hauptversorger der Fernsehhaushalte. Doch während die Satellitenhaushalte zu fast 70 Prozent digital ausgestattet sind, liegt der Wert der digitalisierten Kabelhaushalte erst bei 31 Prozent“, so der Verband.
 
Derzeit werde darüber diskutiert, dass zunächst der Satellit komplett digitalisiert und das analoge Satellitensignal abgeschaltet werde. „Die schnellstmögliche Abschaltung der analogen Satellitensignale wird von den Pay-TV-Sendern sehr unterstützt, da hiervon ein positives Signal für die gesamte Digitalisierung ausgeht. Wichtig ist dabei, dass die Haushalte mit zukunftsfähigen und adressierbaren Endgeräten ausgestattet werden. Nur so kann das digitale Angebot in seiner ganzen Vielfalt empfangen werden“, fordert der VPRT.
 
Die Kabelnetzbetreiber würden jedoch die digitalen Satellitensignale „re-analogisieren“, um den Haushalten weiterhin und auf unabsehbare Frist das analoge Fernsehen anbieten zu können. Dies sei nach Ansicht der Pay-TV-Anbieter keine zukunftstaugliche Strategie – weder aus Sicht des Verbrauchers noch aus Sicht der Fernsehunternehmen.
 
„Solange ein Haushalt nur analoges Fernsehen empfängt und noch keine digitale Box einsetzt, ist er vom hochauflösenden Fernsehen HDTV, von mehr Programmvielfalt, von interaktiven Diensten und vom Pay-TV ausgeschlossen“. Für den Verbraucher sei der analoge Fernsehempfang eine Sackgasse. Aber auch für die meisten Fernsehsender gebe es in der analogen Welt kurz- bis mittelfristig keine wirtschaftlich tragfähige Zukunft.
 
„Da die analogen Kanäle im Kabel begrenzt sind, erreichen viele neue Fernsehsender einen Großteil der Zuschauer erst gar nicht“, stellt der Verband klar. In Zukunft würden wegen befürchteter Störungen mit Funkfrequenzen der Sicherheitsdienste zudem immer mehr Spartensender aus dem analogen Kabelangebot verdrängt und damit ihre Existenzgrundlage verlieren. Die „analoge Erstarrung im Kabel“ verhindere die Wahlfreiheit der Zuschauer und die Entwicklung einer ganzen Industrie. „Vielmehr sollte mit der Digitalisierung der Wettbewerb um den digitalen Endkunden stimuliert werden“, findet der VPRT.
 
„Die Bundesregierung und auch die Länder bekennen sich klar zur Förderung der technischen Infrastruktur und stützen den Ausbau der schnellen Internetzugänge. Das Gleiche muss in Deutschland für den digitalen Fernsehempfang über Kabel und Satellit gelten, denn auch hier liegen erhebliche wirtschaftliche und kulturelle Potenziale“, verlangt der Verband Privater Rundfunk und Telemedien. Um diese zu heben, sei ein verbindliches Umstiegsszenario für alle Übertragungswege mit jeweils konkreten Abschaltterminen für das analoge Fernsehen erforderlich.
 
Die Pay-TV-Sender innerhalb des VPRT fordern dem Verband zufolge ein klares politisches Bekenntnis für eine schnellere Digitalisierung, idealerweise mit einer Festlegung auf einen verbindlichen Abschaltzeitpunkt der analogen Fernsehübertragung auch für das Kabel zum Jahresende 2011. [ar]

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