ORF-Stiftungsrat will Journalisten-Freiheit einschränken

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Der ORF-Stiftungsrat hat beschlossen, bei seinen künftigen Sitzungen im ORF-Zentrum die Bewegungsfreiheit für sämtliche Journalisten einzuschränken.

Wie der Verein Medienjournalismus Österreich (MÖ) mitteilt, wird damit die freie Berichterstattung über Sitzungen des obersten ORF-Aufsichtsgremiums erschwert. Daher wies der MÖ diesen Eingriff in den unabhängigen Journalismus in einer Aussendung mit Empörung zurück.
 
Es handle sich dabei um eine völlig überzogene und keineswegs zeitgemäße Maßnahme, die eines öffentlich-rechtlichen Senders eines demokratischen Staates nicht würdig ist. Dieses der Intransparenz in den ORF-Gremien Vorschub leistende Ansinnen sei umso mehr abzulehnen, als mit der geplanten Abschaffung des Publikumsrats im Zuge der anstehenden Änderung des ORF-Gesetzes auch der letzte direkte Kontakt der Öffentlichkeit zu den Gremien des ORF gekappt werden soll, hieß es von Seiten der Medienjournalisten weiter.

Dem MÖ gehören Journalisten zahlreicher österreichischer Tageszeitungen sowie von Publikums- und Fachmagazinen an. Die im Verein Medienjournalismus organisierten Journalisten verstehen sich als Mittler ungefilterter Informationen zwischen dem Unternehmen ORF und den österreichischen Gebührenzahlern.
 
Deshalb sei es unabdingbar, dass Berichterstatter unmittelbar vom Ort des Geschehens berichten und Informationen sammeln können, protestierte der Verein. Dass dies möglicherweise nicht immer angenehm für den ORF-Stiftungsrat und dessen Mitglieder ist, dürfe keinesfalls dazu führen, dass Journalisten ihre Arbeit erschwert oder gar unmöglich gemacht wird.
 
Der Verein Österreichischer Medienjournalisten fordert deshalb die Mitglieder des ORF-Stiftungsrates und seinen Vorsitzenden auf, ihre unverständliche Entscheidung zurückzunehmen und den Gebührenzahlern damit weiterhin die Chance zu geben, einen möglichst genauen Einblick in die Situation des ORF, die Entscheidungen des Stiftungsrates und deren Entstehung zu geben. Österreichs Gebührenzahler überweisen jedes Jahr immerhin mehr als 500 Millionen Euro an ORF-Abgaben. [cg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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